Die Porschesaga der anderen Art
 

Ich habe mir gedacht ich erzähle euch einmal eine wahre Geschichte wie ein Schrauber wie ich dazu kommt eine eigene Werkstatt für Porsche zu gründen. Dabei handelt es sich um echte Erfahrungen die ich gemacht habe, aber bitte fragt hinterher nicht wo und wer was war…dazu gebe ich keine Auskunft wegen rechtlicher Belange.
Alles fing an im Jahre 2000.Beim Arbeitsamt stolperte ich über eine Stellenanzeige eines Porschetuners und rief dort an. Bei dem anschließenden Vorstellungsgespräch war dann auch schnell klar das die Chemie stimmt und auch die Ansichten bzügl. korrekter Instandsetzungen deckten sich weitesgehend. Schnell stellte sich heraus das es mein Ding war Motoren und Getriebe instand zu setzen. Also verschwand ich an den Wochenenden mit verschiedenen Reparaturleitfäden und anderer Literatur ins eigene Heim und lernte soviel ich konnte. Schon bald war der Spitzname „Motorpapst“ geboren und ich kam aus der Motorenecke gar nicht mehr heraus .Als dann die Sache mit dem Motorsport ans Laufen kam wurde es noch genialer. Bald war ich auf Rennstrecken europaweit unterwegs und konnte live die Früchte meiner Arbeit erleben .Ihr könnt euch nicht vorstellen was das für ein Gefühl ist wenn ein Fahrer mit „deinem“ Motor ganz oben auf´s Treppchen fährt. Alles in Allem also ein Traumjob…nicht sonderlich gut bezahlt ,aber ich kam zurecht.


Zeitsprung: 9 Jahre später.


Eine Frau tritt in mein Leben.Es dauerte nicht lange da kam die Frage auf: Wer zieht zu wem?
Da sie noch einen Sohn zu versorgen hatte und beruflich auch gebunden war ergab sich schnell die Erkenntnis das ich es sein musste der umzieht. Ich begann mit der Jobsuche im schönen Sauerland und ich wußte das es auf jeden Fall Porsche sein musste…den Virus hatte ich intus.


Bald legte mir meine heutige Verlobte einen Zeitungsartikel vor die Nase wo ein Porschemechaniker gesucht wurde. Dafür entschuldigt sie sich heute noch bei mir. Ich rief dort an und ein Vorstellungsgespräch war schnell vereinbart. Als ich dort ankam und die Werkstatt sah dachte ich nur: Naja, nur weil es eine Höhle ist muß ja die Leistung nicht schlecht sein. Der Chef duzte mich gleich und ein Termin zur Probearbeit war auch schnell gefunden. An dem Termin dauerte es etwa 20 min da hatte ich den Job. Und nun nahm das Schicksal seinen Lauf:


Erster Auftrag:
Einen zerlegten 3,4er 996-Motor zusammenbauen. Ich hatte zwei große Kisten voll mit Motorteilen .Ok, kein Problem…alles sortiert und dann anfangen.
Erster Punkt:
Kurbelwelle vermessen. Nachdem ich die Welle gereinigt hatte wollte ich diese vermessen um zu sehen das alles verwertbar ist .Ich fragte den Sohn vom Chef wo die Meßmittel seien,aber erntete zunächst nur ungläubiges Kopfschütteln.O-Ton:“ Machen wir nie…wenn die gut aussieht passt das schon.
“Watt???
Nach kurzer Diskussion verwies man mich auf eine Schublade unter einer Werkbank und ich fand tatsächlich eine Sammlung Bügelmessschrauben…andere sagen Mikrometerschrauben dazu.
Die sahen allerdings aus als wären diese als Schraubzwingen benutzt worden und Kalibrierstifte waren nur sporadisch vorhanden.Was sollte ich tun?
Ich fand mich mit dem ab was ich hatte und versuchte damit die Kurbelwelle zu vermessen…unter belustigten Blicken der Geschäftsleitung.
Als nächstes nahm ich mir die Lagergasse vor. Ich reinigte die Bauteile,spülte die Oeldüsen für die Kolbenkühlung und wollte dann neue Hauptlager,damit ich die Lagergasse montieren konnte um diese zu vermessen. Ich wurde auf ein Regal verwiesen in dem eine rote Schachtel sein sollte mit „guten“ Lagern. Ich suchte,fand aber nix. Auf erneute Nachfrage zeigte man mir den Lagerort und man staune: Es war eine Sammlung gebrauchter Lager.Klar…ein Lager kann ich tauschen…ein Schlechtes gegen ein gutes Gebrauchtes. Da war bei mir das erste Mal der Ofen aus.Wozu soll ich mir die Arbeit machen und alles vermessen wenn die Messmittel unter aller Sau und Neuteile auch Fehlanzeige sind?
Um es abzukürzen: An Neuteilen bekam ich einen Satz Pleuellager und zwei Zylinderkopfdichtungen.
Der Rest wurde (musste) mit viel Silikondichtmasse und Gottvertrauen zusammen gebaut.
Kein Spruch…genau so hat es sich ereignet und ich schließe auch hier erst einmal.
Morgen lest ihr dann:
Wie ich lernte ein Außlassventil mit einem Hammer abzudichten. (gelernt hab ich es nicht,aber gesehen)
Bis moin,

LG,

Thomas

wahre Liebe
 

das muss Liebe sein!

Mein Tipp: jemand mit Deiner Quali sollte schnell was anderes suchen und auch finden... dort verblödest Du nur


gruss olli

Guten Morgen Thomas,

klingt lustig, ist aber Realität, habe meinen 11er vor 10 Jahren auch mit überholtem Motor gekauft, hielt genau 3tkm ... ach ja, ich hatte Anfang der 90er einen Lancia Delta Integrale Sedici, da habe ich auch von einem "Spezialisten" den Motor machen lassen, hielt genau 5tkm :motz:

Schau dass Du was neues findest ... oder Selbständigkeit ? Gute Arbeit spricht sich schnell herum!

Grüße aus dem Winterschlaf,
Robert

Wenn ich den Vorstellungsthread vom Thomas richtig deute, hat er längst etwas besseres. :reise:

Lese jedenfalls gespannt mit - Geschichten aus dem Leben. :up:

Bleibe am Thema auch dran... :lol:

Fortsetzung folgt ...
 

Hallo Thomas,
bin gespannt auf die Fortsetztung Deiner Saga. Ähnliche Erfahrungen kann man als Kunde aber auch machen wenn man ganz offiziell ins PZ geht.
Der "überholte Motor" hielt ziemlich genau 2.ooo km.
Danach habe ich mir die kompletten WHB's gekauft, Spezialwerkzeug zugelegt und seitdem kommt außer Dutt Motorsport und mir keiner mehr an den Motorraum ran ... besser is das ...
Gruß Emanuel

Tach zusammen.

Wie MG das schon richtig erkannt hat habe ich bereits etwas Besseres gefunden.Der Weg in die Selbstständigkeit war für mich bzw. uns die Einzige Alternative in dem Fall.Wer solange wie wir mit Porsche und Motorsport zu tun hatte,der kann sich einen normalen Werkstattjob nicht mehr vorstellen.
Ums noch mal klarzustellen: Es gibt bestimmt viele Spezialisten für die Marke Porsche,ganz besonders für die luftgekühlten Modelle.Aber was besonders den 996 oder Boxter angeht sollte man doch ganz genau hinschauen wohin man sein Auto bringt um den Motor zu machen.

Aber nun die Fortsetzung:

Ich trat nach einem entspannten Wochenende meinen Dienst in der Werkstatt an. Der “Juniorchef” der seines Zeichens auch der “Schraubergott” der Marke Porsche ist, hatte am WE damit begonnen einen 964er-Motor “neu” aufzubauen.Das Motorgehäuse war wohl schon fertig und nun standen die Zylinderköpfe an…speziell die Auslassventilführungen.
In dieser Zeit baute ich gerade einen Motor vom 930 Turbo aus den ich “neu” machen sollte.Was mir dabei auf den Zünder ging war dieses ständige Gehämmer was in meiner Nähe statt fand.
Bei näherer Betrachtung sah ich dann den Grund für den Lärm.
Also ich habe es immer so gemacht mit den Ventilführungen:
Den Überstand der Führung mit einem Zapfensenker abfräsen,Zylinderkopf erwärmen und dann mit einem Dorn die Führung auf einer Werkstattpresse auspressen.Könnt ihr vergessen und ich frage mich wer mir so einen Blödsinn beigebracht hat.Nee Kloppen muß man! Die Führung muß sich richtig aufpilzen und kann dann so schön durch die Grundbohrung getrieben werden. Mannomann das wusste ich nicht. Jetzt weiß ich auch warum es Übermaßführungen gibt.:eek:
Die neue Ventilführung fand ihren Weg auf dieselbe Art wobei hier tatsächlich der Kopf erwärmt wurde.Nachdem meine Gesichtsfarbe wieder zurück kam wendete ich mich wieder meinem Turbo zu und die Sache war für mich erst einmal gegessen. Die Geräuschkulisse stellte sich aber bald wieder ein,nur diesmal viel höher…pling,pling,pling!
Oh dachte ich beim näheren Hinsehen,da ist dem “Schraubergott ohne Facharbeiterbrief” wohl doch eine Ventilführung verrutscht.Jedenfalls passte das Ventil nicht in den Sitz.Aber auch hier wurde ich falsch ausgebildet weil in so einem Fall ja der Ventilsitz nachgefräst werden kann.Neneneneneeee,
Kloppen muß man,nur noch fester!!!Und zwar immer feste auf das Ventil bis es so krumm ist das es passt. Naja in dem Fall wäre ein Ventilsitzfräser auch chancenlos gewesen,da vom Sitz nix mehr übrig geblieben wäre.Aber was solls,geht ja auch so. Mir fallen keine Worte mehr ein für meine Gesichtausdrücke in diesem Moment,aber es war ja noch nicht überstanden. Nachdem die Jubelschreie wegen des nun “dichten” Ventils verhallt waren sah ich mir das mal aus der Nähe an…vielleicht lerne ich noch mehr. Dabei fand ich auf der Erde etwas was wie Keramik aussah.Nee,es war keine Kaffeetasse runter gefallen,sondern die Isolierung des Auslasskanals hatte es zerlegt.Ihr erinnert euch…pling,pling,pling!
Dann mein Frevel:Ich mahnte den “Schraubergott” an,das der Kopf doch jetzt eigentlich Schrott ist!
Uiuiuiui das hätte ich nicht tun dürfen.Ich hätte wissen müssen das Porsche die Keramik nur zu Showzwecken verbaut und das die älteren Motoren das ja auch nicht hätten.O-Ton:
“Datt ham wa schon immer so gemacht…datt hält so!”
Ende vom Lied: Der Motor lief sogar.OK,zwar wie ein Sack Muscheln und die Bundeswehr hätte diesen Nebelwerfer auch gern gehabt,aber das war ja vom Fachmann instandgesetzt und muß so sein.
Ich hab mich hinterher schön aus der Sache rausgehalten,besonders als der Kunde dann zum reklamieren kam.
Unglaublich ich weiß...aber war so!

LG

Thomas

Nächste Folge: Mein 930 Turbo und warum man Porsche-Sonderwerkzeuge nicht braucht!

Mein geringer technischer Sachverstand, hindert mich keineswegs daran, die Fortsetzung Deiner Porschesaga freudig zu erwarten. Humorvoll und die Dinge beim Namen nennend, ist es ein Vergnügen diese/Deine Geschichte zu lesen. :klatsch:

Kloppen muss man, nur noch fester - und zwar die Werkstatt! :D

993 Grüße
Angie

Freut mich das ihr alle Spaß habt.Hätte nicht gedacht das sich das hier zu sowas wie eine Dokusoup entwickelt.Der Gedanke mit dem"Werkstattkloppen"
war schon öfters vorhanden,aber es handelt sich hier ja um ein "Gedächnisprotokoll" und würde ich klagen wollen hätte ich bzw wir keine Beweise.Aber ich muß zugeben das es eine befreiende Wirkung hat diese Ereignisse hier zu schildern und eins ist sicher:Das ist keine Verarschung!
Das ich das so blumig und mit einer Portion Ironie schreibe macht die Sache amüsant,aber eigentlich ist das alles andere als witzig.Vor allem für die die es bezahlen mussten.
Mag sein das hier und da einmal "getrickst" wird,aber ich hatte da wohl die Zentrale erwischt.

LG,

Thomas

Hi Thomas,
Du hast das wirklich gut geschrieben, allein die Befüchtung, das könnte alles wahr gewesen sein:diablo: ... oder so wenn Du verstehst was ich meine ...
Und die Klitsche gibt es heute noch :confused:

Beste Grüße - Emanuel

@ Fotovision

Nee ich verstehe nicht so ganz was du meinst.Aber eines ist sicher:
Inhaltlich ist das alles genauso geschehen...ich habe es nur humorvoll geschrieben.
Also was meinst du?

Könnte man annehmen das das auf mich abgefärbt hat und ich arbeite ähnlich? Eher friert die Hölle zu.Wenn ich Motoren neu mache dann halte ich mich an die Definition "Gerneralüberholung."Das bedeutet das alle Verschleißteile - ungeachtet des tatsächlichen Zustands - erneuert werden.
Oder meinst du die könnten das hier lesen und mir an die Wäsche gehen?
Dazu kann ich nur sagen: Mir doch egal.
Und was deine letzte Bemerkung betrifft:

Ja die Klitsche gibt es noch.

LG,

Thomas

Hallo Thomas,
ich hab' nur gemeint, dass das ja wohl nicht wahr sein darf was Du da schreibst und dass da jeden Tag ein neuer Kunde "seine Erfahrungen macht" und sinnlos Geld ausgibt.
Das liest sich eigentlich wie ein Bericht aus einer Mietwerkstatt.
So wie Du schreibst glaube ich Dir durchaus, dass man den 11er getrost bei Dir abstellen kann aber Dein bericht ist wie so oft:
Das richtige Leben schreibt Geschichten auf die man so selbst nie gekommen wäre.
Beste Grüße - Emanuel

P.S.: Kleine Horrorstories hat jeder hinter sich, z.B.:
Auto vom PZ gekauft, Ölwechsel lt. Beleg frisch gemacht - 6.000 km später tropft der durchgerostete Ölfilter :motz:

Hi Emanuel

Ja das stimmt schon und immer wieder kommt ein neuer Kunde,oder besser gesagt "Opfer"!Zweimal denselben Kunden habe ich dort nicht gesehen außer er kam zum reklamieren.
Was mich bzw uns so tierisch auf den Senkel geht ist,das die damit auch noch durch kommen...und das schon seit zig Jahren.
Dabei sind die Preise teilweise höher als die,die ein anständiger Schrauber nehmen würde.
Niedrig locken und dann nach oben "pitschen" weil ja Dies und Das noch defekt ist...angeblich.Schreib ich später noch etwas zu.
Solange sich die betroffenen Elferfahrer nur auf die niedrigsten Angebote stürzen werden solche Leute wie mein Ex-Chef noch reichlich "Beute" machen.

LG,

Thomas

Hi Thomas,
na dann bin ich ja mal auf die Fortsetzung Deiner Dokusoup gespannt ...
Gruß Emanuel

Auch ich (teschnisch absolut ahnungslos) verharre mit dem anvisierten "Neulade-Button" in freudiger Erwartung der nächsten Sequenz... :reise:

Vorweihnachtliche Grüsse und weiter so, Elfertreff!

Thore aus WI.

Also gut...ihr wollt es so dann bekommt ihr es auch:

Ich hatte den 930 Turbo jetzt im Motorständer...komplett abgerüstet.Also alles abgebaut,Nockenwellengehäuse runter,Köpfe runter,Zylinder und Kolben demontiert.
Nun begann ich das Kurbelwellengehäuse zu zerlegen.Nachdem ich die ersten Muttern (M8) gelöst hatte kam der Chef und fragte mich was ich denn da tun würde.Meine Antwort dürfte klar sein.O-Ton des Chefs:
"Lass das Gehäuse zusammen,bei 140.000Km sind die Lager noch ok."
Wer sich auskennt weiß das die Lager der Zwischenwelle immer breit sind und mal abgesehen davon das der Kunde ja eigentlich eine Komplettüberholung gebucht hat.
Also Hauptlager,Pleuellager,Zwischenwellenlager blieben alle unverändert und die Oelpumpe konnte ich so auch nicht prüfen.Den Rest im Motorgehäuse natürlich auch nicht.
Den Rest könnt ihr euch denken.Die Zylinder habe ich dann mit einer Flexhonbürste bearbeiten müssen und Kolbenringe waren dann auch super gut gebraucht.Neue Zylinderfußdichtungen...?Wozu? Gibt doch Silikondichtmasse.
Dann hab ich die Köpfe gemacht...und zwar ohne "Kloppen".Zwischenzeitlich hatte ich mir auch eigenes Sonderwerkzeug gekauft,u.a das Werkzeug zum einmessen der Ventilfedervorspannung.Ich war gerade damit beschäftigt,da kam wieder der Chef und fragte was da so lange dauert.
Nach meiner Erklärung erntete ich schallendes Gelächter.O-Ton:
"Ventilfedern einstellen?Brauchste nicht,das haben wir in 30 Jahren nie gemacht.Da nimmst du alle Einstellscheiben und verteilst die gleichmäßig und dann passt das!"
Das die Scheiben unterschiedliche Stärken haben scheint hier noch nicht durchgedrungen zu sein.Weiter technische Dinge erspare ich mir an dieser Stelle.
Ich hab das dann nach meiner Art durch gezogen und der Motor lief akzeptabel.Das ändert aber nix daran,das hier eine Leistung bezahlt wurde die nicht einmal annähernd erbracht wurde.Waren ja nur 8.500,- Euro.
Ich hab die Ironie jetzt einmal weitesgehend weggelassen,weil es ja eigentlich gar nicht lustig ist.

Falls noch Interesse besteht könnte die nächste Story lauten:

Ein 996-Motor und wie man einen Kunden richtig "glücklich" macht"!

LG,

Thomas

Hallo Thomas,
danke für die Fortsetzung und was man an einem 996 Motor noch alles so "bearbeiten" kann, ich bin gespannt.
Übel ist die Tatsache ansich aber schon. Böse daraus resultierende Frage: wie kannst Du als Kunde so etwas ausschliessen?
Gruß Emanuel

@ Fotovision

Das hängt wohl von der ausführenden Firma ab.Als Kunde kannst du nur fragen,fragen und nochmals fragen.
Z.B:

Wie sieht die Rechnung aus?Werden alle Teile aufgeführt?
Darf ich als Kunde bei der Zerlegung des Motors dabei sein?Wenn nicht...:tromm:.
Altteile zu verlangen ist sinnlos.Können von sonst woher sein.
Bekomme ich eine Dokumentation der ausgeführten Arbeiten?
Referenzen?
Ist der Kostenvoranschlag verbindlich?

Mehr geht wohl nicht.Wer sich-wie schon gesagt-nur auf den billigsten Preis stürzt hat große Chancen übervorteilt zu werden.
Porsche ist und bleibt nun mal nicht billig.

LG,

Thomas

Werkstatt
 

Hallo Thomas,
das liest sich ja wie ein Krimi.
Das man solchen Gaunern nicht das Handwerk legen kann. Ich denke, wenn es überhaupt einen Schutz vor solchen Machenschaften gibt, dann die Rückmeldungen und Empfehlungen von jahrelang betreuten und zufriedenen Kunden über Qualität, Preiswürdigkeit und Verlässlichkeit einer Werkstatt bei der man jederzeit über die Schulter gucken darf, und für mich ganz wichtig, eine lückenlose Fotodokumentation.
Es ist und bleibt Vertrauenssache.
Mit luftgekühlten Grüßen aus dem Bergischen
Bernd

@ Einstieg

Ja da hast du vollkommen Recht.Ich würde diesen Leuten gerne das Handwerk vermiesen,aber ich habe es ja nur erlebt und kann es nicht beweisen.
Eigentlich habe ich das Bedürfnis mich bei jedem dieser "verarschten" Kunden zu entschuldigen,auch wenn ich mir jede nur erdenkliche Mühe gegeben habe.
Jetzt stehe ich vor dem Problem mich genau gegen diese Leute zu etablieren.
Beim Preis kann ich nicht mitziehen denn dann müsste ich so arbeiten wie die.
Also gehts nur über Qualität und Service.Wir werden sehen.

LG,

Thomas

moin,


@ thomas,

zunächst mal respekt das du die einzig logische konsequenz gezogen hast und deinen eigenen laden aufgemacht hast.:up:
du solltest dich auch von deinem weg nicht abbringen lassen.


keine sorge, spätestens beim nächsten schaden grübeln die kunden selbst drüber nach.
die kunden zu denen du "einen draht" hattest werden sowieso zu dir kommen.
alles andere ergibt sich von selbst wenn du gute arbeit ablieferst.
mundpropaganda ist die beste werbung überhaupt.


auch kein problem, glaub mir das hab ich auch hinter mir. die kunden kommen dahin wo man ihnen keine frikadelle an die backe quasselt und dafür gute arbeit abliefert.

das ist falsch gedacht. du mußt nur den preis aufschlüsseln. denn wenn die anderen nur halbe arbeit abliefern bist du ja nicht teurer nur ordentlicher.
das geht dann eben nur über transparente arbeit.

das ist der schlüssel zum erfolg. geiz ist nur begrenzt geil und gute arbeit kostet eben geld. und die leute sind auch bereit für qualität zu bezahlen (nicht alle aber du hast ja jetzt den vorteil das du auch mal nein zu einem kunden sagen kannst.)


ich drück dir die daumen !

gruß

guido

Hallo Thomas,
ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg mit Deinem eigenen Laden.
Beste Grüße - Emanuel

@ Guido

Vielen Dank für die aufmunternden Worte.Das gilt auch für Emanuel.
Ich stimme dem eigentlich in jedem Punkt zu bis auf eine Sache:

das ist falsch gedacht. du mußt nur den preis aufschlüsseln. denn wenn die anderen nur halbe arbeit abliefern bist du ja nicht teurer nur ordentlicher.
das geht dann eben nur über transparente arbeit.

Die Leute gucken erst einmal auf den Preis.Selbst wenn das aufgeschlüsselt wird sagt das ja nix über tatsächlich verbaute Teile.Solange der Motor läuft fragt ja auch keiner.
Aber genau das will ich ja nicht mehr.Ich muß mit neuen Teilen kalkulieren und da wird es dann eng.Dabei ist die Umrüstung auf bessere Zylinder noch gar nicht berücksichtigt.
Aber wie gesagt...wir werden sehen.

LG,

Thomas

moin,


das sehe ich nach wie vor anders. ich habe ja auch das problem das einige kunden tatsächlich auf den preis achten.
das ist ja auch grundsätzlich richtig,keiner hat geld zu verschenken.
wenn du aber genau erklärst was du mit welchen teilen aufbaust ist dann nur ein ganz kleiner teil der bei einem biligeren anbieter arbeiten läßt.
letztlich kann dabei, wie du ja auch schon sehr schön beschrieben hast, nur murks dabei rauskommen.

die teile kosten eigentlich immer das gleiche. klar gibt es auch anbieter von "günstigen" kolben,lagern,dichtsätze.
allerdings gibt es da eben auch deutliche qualitätsunterschiede.
und die stundenverrechnungssätze der meisten freien werkstätten liegen auch ungefähr auf einem niveau..

und wenn trotz erklärungen der kunde abspringt ist das auch nicht schlimm, meistens kommt er spätestens bei der nächsten sache zu dir.

also sieh das mal nicht zu schwarz, die gleichen bedenken hatte ich vor 4 jahren auch. mit reserveplan was man alternativ an arbeiten und zusatzservice für andere dinge anbieten kann.
ich komme aber nicht dazu das auch noch anzubieten weil trotz erweiterung und mehr mitarbeitern die hütte voll ist.

das hat zwar ein jahr gedauert bis wir da waren aber auch in der zeit hatten wir zu tun.
du wirst eher das problem haben das du wenn die arbeit in der menge kommt genug personal bekommst was in etwa so arbeitet wie du dir das vorstellst.
und das ist der nächste punkt wo es klemmt.
warte mal ab, wir sprechen uns mal in 2-3 jahren wie es dann bei dir läuft.

dann wirst du nämlich bis spät nachts ackern weil du keinen nachwuchs bekommst der dich entlastet.


gruß

guido

Hi Guido

Vielen Dank der aufmunternden Worte.Wenn es sich so entwickelt wäre es ja ein Luxusproblem.Im Moment ist es mau aber wir versuchen durch zu halten.
Wir hoffen eben das sich unsere Philosophie durchsetzt.
LG,

Thomas

Werkstatt
 

Hallo Thomas,
der Weg in die Selbständigkeit ist mitunter etwas holprig, und da ist Durchhaltevermögen angesagt, die meisten scheitern nur, weil Ihnen die Betriebsmittel fehlen, um diese Zeit durchzustehen.
Aber Qualität setzt sich durch!!
Ich würde Dir empfehlen, Dich und Deinen Betrieb unter Werbung und Werkstätten einmal vorzustellen oder eine Homepage anzugeben.
Mit luftgekühlten Grüßen aus dem Bergischen
Bernd

Hallo Thomas,

leider hast Du nicht ganz Unrecht, 80% der Kunden gucken zunächst auf den Preis. Dir belibt aber nichts anderes übrig als das, was Guido und Bernd schreiben.
Ich habe in meinem Leben schon 4 Firmen hochgezogen, der Anfang ist immer schwer aber wenn Du die ersten 2-3 Jahre durchhältst und sauber arbeitest läuft es danach fast von alleine, zumindest was den Auftragseingang betrifft.

Ich bin ab Wochenmitte bis Mitte Januar in Mexiko, wenn Du danach noch Interesse hast melde Dich mal, gerne gebe ich Dir ein paar Tipps (ja so schreibt man das jetzt ...) was Deine Werbung etc. angeht.

Doch zuerstmal eine schöne Weihnachtszeit !

Beste Grüße - Emanuel