Elfertreff - Das 911 & Porsche Forum

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Heiko M. 03.01.2004 23:27

Schrecksekunde (Bremse 911 SC)
 
Hi zusammen!

Ich war gestern zum ersten Mal seit fast 1 Jahr wieder meinem 911 an der Nordschleife (fahre da eigentlich nur noch mit meinem 944), um mal wieder ein paar zügigere Runden mit dem Elfer zu fahren.

Erste Runde wie immer Einführungsrunde, gemäßigtes Tempo. Zweite Runde wollte ich schneller, bin aber von einem Z3 (mit M-Motor) aufgehalten worden. Wir waren zügig, aber nicht wirklich schnell.

Die ganze Zeit keine Probleme mit den Bremsen, und ich sollte vielleicht dazu sagen, daß ich mit meinen Bremsen am SC sehr zufrieden bin. Kräftig drauftreten, und die Teile schmeißen einen heftigen Anker... bin mittlerweile das ABS meines 944 S gewohnt, und habe mich in der ersten Runde gleich ein paar mal mit dem Elfer verbremst (blockierende Räder, da kein ABS...)

Nunja, nach ca. 2/3 der Strecke in der zweiten Runde (vor'm Karussel) wollte ich bremsen, trete auf's Bremspedal - und trete in's Leere! In's absolute Nichts! Ich habe das Pedal wirklich bis zum Blech durchgetreten (ohne jeden Widerstand) und da ganz unten gab's dann ein ganz bißchen Bremswirkung. Dann schnell ein paar mal gepumpt, und dann ging's wieder.
Ein paar Meter weiter gefahren, wieder das gleiche Spiel - kein Widerstand, Pedal bis zum Blech durchgefallen...

So, was ist das denn nun????

Glücklicherweise gibt's am Ring die Werkstatt "Ring Racing", und da war tatsächlich noch die komplette Mannschaft da, die haben mir dann die Bremse entlüftet, und nu ist's wieder ok.

Aber: O-Ton zweier Ring-Racing Mitarbeiter "Die 3.0 Liter Bremse taugt nichts. Wir hatten auch einen Kunden, der hatte das gleiche Problem. Ab Hälfte der Strecke Bremse weg. Da hilft nur Einbau der kompletten 964 Bremse". Grmpf... Man könne noch Stahlflex Bremsleitungen und andere Bremsflüssigkeit versuchen - z.B. Racing Blue oder noch was besseres von Castrol - aber sie würden mir prophezeien, daß das nichts bringt. Versuchen könnte man's aber.

Tja. Soweit so gut. Was mich wundert:

1.) Bin wie gesagt eigentlich mit der Bremswirkung absolut zufrieden. Ok, bin zuletzt vor fast einem Jahr zügig mit dem Elfer über den Ring gefahren, habe mich aber in den letzten Monaten gesteigert, und bin jetzt deutlich schneller unterwegs (die "gemütliche" Einführungsrunde gestern war schon deutlich schneller, als die schnellsten Runden, die ich letztes Jahr gefahren bin). Könnte also sein, daß es bei richtiger Fahrweise vielleicht doch nicht mehr so dolle ist. Aber im Prinzip, auf den 1,5 Runden, die ich heute gefahren bin, war die Bremsleistung super.

2.) Kann das denn sein, daß urplötzlich, von einer Sekunde auf die andere, das Bremspedal durchfällt??? Wenn ich so nachdenke, meine ich, daß es sich kurz vorher mit stärker werdendem "Spiel" von Kurve zu Kurve angekündigt hat, aber kaum merklich. Und dann, plötzlich(!) fiel das Pedal durch, null Bremswirkung.

Achja, Erklärung der (wirklich netten und hilfsbereiten) Ring-Racing Jungs: die Bremsflüssigkeit wird zu heiß, siedet und zieht dann Luft - dadurch die Luft im System und das durchfallende Pedal.

Also, was kann man da machen? Und kann das überhaupt normalerweise so plötzlich und vor allem so extrem auftreten, oder könnte noch irgendetwas defekt sein?

Hilft Stahlflex und neue Bremsflüssigkeit (die jetzige könnte u.U. schon recht alt sein, ist noch vom Vorbesitzer, habe den Wagen jetzt ca. 1.5 Jahre)?

Die Ring-Racing Jungs haben gesagt, wenn ich nichts mache, und mit dem Elfer weiter an der Nordschleife fahren würde, könnte ich mich schon mal drauf einstellen, nach jeder Runde zum Entlüften vorbeizukommen ;-) Ich finde die Jungs zwar wirklich sympathisch, aber vielleicht kann man das ja trotzdem verhindern ;-) Zumal ich sonst womöglich irgendwann mal nicht mehr bei Ring-Racing lande, sondern in der Betonmauer in Breidscheid...

Viele Grüße,

Heiko

P.S.: Einhellige Meinung im 911-eCircle bisher (da habe ich das schon gestern gepostet): Bremsflüssigkeit wechseln! Aber warum kam das so urplötzlich???

911C1 Dieter 04.01.2004 00:21

Hallo Heiko,
Bremsflüssigkeit siedet irgendwann und genau dann ist der Zeitpunkt wenn die Bremse versagt. In der Regel wird erst nach dem Abstellen die Temperatur im Bremssattel zu hoch, aber in Deinem Fall würde ich sagen: Bremsflüssigkeit viel zu alt.

Mit meinem TOP-gewarteten Carrera ist auch die Bremsflüssigkeit verdunstet, von jetzt auf gleich (3 Kurven anbremsen = je 1/3 weniger Bremsleistung). Also BlueRacing ist schon Klasse, musst sie aber 1 x im Jahr wechseln da sie noch hygroskopischer ist als Dot4 etc.

Neue Scheiben und Beläge sind auch Klasse !

Gruß Dieter

turbo930 04.01.2004 02:10

Kann mich da voll dem Dieter anschliessen. Die alte Bremsflüssigkeit mit einem hohen Wassergehalt beginnt bei starker Erwärmung der Bremssättel zu sieden. Beim nächsten
Bremsmanöver drückst Du dann nur die Dampfblase zusammen (was kaum Widerstand gibt am Pedal). Mehrmaliges Pumpen kann die Blase zum Verschwinden bringen und Du hast wieder Bremsdruck (bis zum nächsten mal!)

Also dringend die Bremsflüssigkeit KOMPLETT wechsel (durchspülen!!), dann sollte das Problem verschwunden sein.

zuffenhausen 04.01.2004 02:11

Hallo Heiko,

entscheidend ist der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit. Wenn der erreicht bzw überschritten ist, fällts Bremspedal durch, da die Bremsflüssigkeit "kocht".

Deine Bremsflüssigkeit hat über die Jahre viel Wasser gezogen und damit hat sich der Siedepunkt dem des Wassers gefährlich angenähert. Du hast also mehr oder weniger mit Wasser stark verdünnter Bremsflüssigkeit auf dem Ring gebremst!

Also immer frische Bremsflüssigkeit=hoher Siedepunkt=kein "Kochen"

Viele Grüße!

Heiko M. 04.01.2004 13:52

Hallo zusammen,

danke für Eure Antworten!

Tja, so kann das gehen. Da habe ich gestern einfach nicht genug nachgedacht...

Der Entschluß, mit dem Elfer zum Ring zu fahren kam ganz kurzfristig, nachdem ich erfahren hatte, daß die neuen Scheiben und Beläge am 44er erst am Montag montiert werden. Und eigentlich wollte ich mit dem Elfer doch sowieso nicht mehr auf den Ring...

Da habe ich dann einfach nicht drüber nachgedacht, daß der Elfer schon fast ein Jahr nicht mehr auf dem Ring war (abgesehen von 2-3 ganz gemütlichen Runden beim Elfertreff - Nordschleifen Treffen) Und daß die Bremsflüssigkeit noch gar nicht gewechselt wurde, seit ich den Elfer letztes Jahr gekauft habe.

Am 44er wäre das nicht passiert, der hat Anfang des Jahres Bremsen (inkl. Flüssigkeit) neu bekommen, vor vier Wochen neue Beläge vorne, und am Montag halt schon wieder Scheiben und Beläge vorne...

Nicht genug nachdenken, wenn man zur Nordschleife fährt, ist nicht gut... ;)

War trotzdem ein g*iles Feeling, den Elfer mal wieder über den Ring zu jagen :cool:

Wenn's morgen nicht regnet, werde ich auch mal wieder hinfahren, und mir bei Ring Racing die ATE Racing Blue einfüllen lassen :)

Viele Grüße,

Heiko
http://www.944-fans.de/Nordschleife

Silencer911 05.01.2004 00:35

So eine Schrecksekunde hatten ich und mein Vater vor 3 Jahren auch mal.

Wir waren beim Porsche Renn.... äh Fahrsicherheitstraining auf dem Hockenheimring und da ist uns zum ende des 1. Tages in der Kurve vor Start und Ziel auch jeglicher Bremsdruck verlorengegangen und mein Vater hat uns nur durch schnelles runterschalten und Motorbremse vor dem Abflug gerettet.

Bei uns war auch die kochende Bremsflüssigkeit schuld. Der Bremsdruck war nach einer halben Stunde abkühlen wieder da und die netten Mechaniker von Porsche haben gleich neue Flüssigkeit und Belege für vorne spendiert!

Aber wenn ich mir vorstelle so oft in der Grünen Hölle zu fahren, würde ich bei Porsche schon eine Sammelbestellung für Scheiben und Klötze einreichen! Und mal eben so 200€ für eine Scheibe ist ja auch kein Zuckerschlecken...


Gruß Philipp

Rolo 06.01.2004 04:41

Hallo

Im Prinzip ist das Hauptproblem wahrscheinlich die Bremsflüssigkeit.

ATE Racing Blue müsste vorerst mal reichen zur Not kann man auf Castrol Racing umsteigen.

Soweit ich das Datenblatt in Erinnerung habe ist Racing Blue weniger hygroskopisch als normale Flüssigkeit. Genauer nach ca. einem halben Jahr ist der Siedepunkt da wo neue Normalflüssgkeiten sind.

Die Jungs sollen beim Flüssigkeitswechsel mal die Bremsanlage genau durchsehen.

Ich würde Grundsätzlich die Bremsschläuche erneuern und die Bremszangen säubern.

Bremsbeläge altern und können bei Überhitzung verbrennen oder verglasen.

Wenn deine Bremsscheiben am Limit sind wird die Bremse auch zu heiss.

Über wass ich mich wundere ist das du vorher nicht schon das etwas latschigere Gefühl in der Bremse bemerkt hast. Daraus gibt es folgende Schlussfolgerungen:

Falsche Bremstechnik
Unsensibler Bremsfuss ( siehe auch falsche Bremstechnik )

Oder das die Bremszangen hängen und nicht komplett lösen womit der Abkühlzyklus zu kurz wird.

Müsste aber auch mal aufgefallen sein.

Völlig Falscher Bremsbelag.
Oder evtl. hast du Brembo Bremsscheiben ?

Die SC Bremse ist für denn Normalbetrieb völlig ausreichend und auch auf der Rennstrecke kann man damit Leben ( Oder muss in diversen Rennklassen ).

Ich sehe da vorerst mal kein Handlungsbedarf. Fakt ist das die meisten die Bremsprobleme eher wegen der Bremsweise erzeugen und das die Bremsanlagen oft ziemlich Stiefmütterlich behandelt werden.

Ein Satz geile 17" Zöller ist vielen wichtiger als eine gute Bremsanlage.

Ich hab da einen O-ton:

"Für das Geld das Ihr für 4 Bremsscheiben aufruft kauf ich mir lieber einen neuen Rädersatz"

Grüsse

Heiko M. 06.01.2004 12:49

Hi Rolo,

(immer gut, wenn man von Dir eine Antwort bekommt :) )

die ATE Racing Blue habe ich mir gestern noch einfüllen lassen! Bin danach noch 6 Runden gefahren (immer nur 2 am Stück), aber das Vertrauen in den Wagen war natürlich flöten... Habe daher nicht nur immer schon sehr viel früher als sonst die Kurven angebremst, sondern auch schon lange vor den Bremspunkten das Bremspedal kurz angetippt, um zu sehen, ob der Druck noch da ist. Einmal hatte ich dabei (in der 2. Runde dieses Turns) das Gefühl, das der Druck wieder weg war. Habe dann aber sofort gepumpt, 2 oder 3 mal, und schon beim ersten Pumpen war der Druck wieder da. Bin mir daher nicht sicher, ob der Druck wirklich weg war... Danach war ich aber natürlich noch vorsichtiger. In einer Runde hatte ich einen M5 hinter mir, der nur mit Ach und Krach hinterher kam - in den Kurven ist er immer zurückgefallen, auf der Geraden kam er wieder ran - der muß mich für bekloppt gehalten haben, weil ich immer so oft auf's Bremspedal gelatscht bin ;) :D

Was die falsche Bremstechnik anbelangt: weiß nicht, ob ich falsch bremse :confused: Aber mit dem 44er hatte ich das Problem noch nie, und mit dem bin ich auch schon 5 oder 6 Runden am Stück gefahren (das sind 100 bzw. 120 Kilometer Rennstrecke!)

Mein 44er hat übrigens heute mal wieder neue Bremsscheiben und Beläge vorne bekommen. Bremst jetzt wieder, wie ein junger Gott :)

Habe die Jungs in der Porsche-Werkstatt natürlich auch noch mal auf mein Problem mit dem SC angesprochen. Auch dort die Aussage, daß die Bremse des SC auf der Rennstrecke nix taugt?!? Die machten auch erst einmal den Vorschlage mit der Bremsflüssigkeit (Racing Blue, oder gleich Castrol oder irgendso eine Rennbremsflüssigkeit von ATE glaube ich?) Weiterer Vorschlag war, Alu-Bremssättel zu verbauen? Und Bremsbelüftungen - die Idee gefällt mir eigentlich. Mal schauen, was es da gibt.

Ansonsten werde ich auch die Bremsschläuche mal tauschen lassen, die dürften bestimmt auch schon recht alt sein. Mache dann gleich Nägel mit Köpfen, und lasse Stahlflex verbauen.

Der Rest der Bremse kann bestimmt auch mal neu.

Aber mit dem SC gehe ich ja normalerweise eh nicht auf die Rennstrecke (dafür ist mein 44er ja schließlich da - hat ja schon einen Käfig bekommen :) )

Auf der Straße sind die SC Bremsen super! Aber auf der Nordschleife... habe das Vertrauen vollkommen verloren :(

Trotzdem waren die Runden mit dem Elfer auf der Nordschleife gestern super. Die Kiste macht einen Mordsspaß!! Und mit den Testbremsungen vor jeder Kurve hat's dann ja auch funktioniert.

Sorry, schon wieder so ein Roman...

Viele Grüße,

Heiko

911SC82 06.01.2004 13:22

Hallo Heiko,

was mich wundert: Von Dir hatte ich den Tip aufgeschnappt, daß die Kolben der Bremssättel mit Chrompolitur aufzuarbeiten sind. Solltest Du das an Deinem Elfer gemacht haben, wäre doch sowieso neue Bremsflüssigkeit reingekommen - oder verwechsle ich jetzt was?

Hatte ja selber so meine Problemchen mit der Bremse, was jetzt allerdings glücklicherweise behoben, aber nicht Nordschleifen-getestet ist. ;)

Gruß Guido

Heiko M. 06.01.2004 14:07

Hi Guido,

da verwechselst Du irgendwas... ich wüßte gar nicht, wo ich an einem Bremssattel einen Kolben finde, geschweige denn, was ein Bremssattel ist ;) :D

Ich geh immer in die Porsche-Werkstatt und sage "macht mal" :D

(Habe aber heute bei Cartechnik dem Gesellen aufmerksam über die Schulter geschaut, weil's mich ja irgendwie doch interessiert, wie das alles geht :) )

Viele Grüße,

Heiko

911SC82 06.01.2004 14:39

Hallo Heiko,

naja, was soll's. Es hatte mich auch gewundert, wie Du dabei ohne Bremsflüssigkeitswechsel ausgekommen sein wolltest. So viele neue Leute, die man kennenlernt - da geht einem schon mal was durch. :confused: :rolleyes:

Gruß Guido

sven.buehler 07.01.2004 02:33

Hallo Heiko,

kann sein, dass ich mich irre, aber ich meine, der SC hätte Alubremssättel ?!


Schöne Grüße,

Sven

P.S. Wer ist Deine Porschewerkstatt?

911SC82 07.01.2004 02:44

Hallo Sven,

der SC hat meines Wissens Graugußsättel.

Gruß Guido

Heiko M. 07.01.2004 03:15

Hi Sven,

ich war jetzt die letzten drei Male (mit meinem 944 S) bei Cartechnik.

Sehr freundlich (bis auf den Seniorchef, der erinnert mich immer an einen Spieß beim Bund :D ), sehr kompetent, faire Preise, machen mind. genauso viel 911er, wie 9x4er, wahrscheinlich eher mehr 911.

Der Chef ist gerade in Urlaub, aber der Senior und der (sehr freundliche) Geselle sind da.

@Guido:
Und vor allem muß man die Bremssättel am SC mit der Lupe suchen, oder? ;)


Viele Grüße,

Heiko

till 07.01.2004 03:59

Hallo Heiko,

ich bin schon etwas überrascht darüber, dass Du mit neuer Bremsflüssigkeit erneut Probleme mit dem Druckpunkt gehabt hast. Rolo hat ja Hinweise gegeben, welche weiteren Punkte überprüft gehören.

Aber nun zum Statement Deiner Schrauber. Rennstrecke ist nicht gleich Rennstrecke. Die Nordschleife ist eigentlich nicht Bremsenmordend (zumindestens bei flotter Fahrt, wenn also nur gebremst wird, wo gebremst werden muss!!. Wie Rolo erwähnt hat, gibt es ja Rennklassen, die mit Serienbremsscheiben, Sätteln etc. auskommen müssen, z. B. die Gruppe N - Fahrzeuge.

Gruppe-N-Fahrzeuge, die auf einigen Rennstrecken bekanntermaßen Probleme mit den Bremsen haben, funktionieren am Ring.

Gruppe-N-Fahrzeuge mit guten Bremsen (z. B. mein ehemaliger Peugeot 205) fahren ein 24h-Rennen auf dem Ring sogar ohne Belagwechsel (haben 1996 gemacht, 24h trocken), das geht nur, weil die Belastung ja gerade nicht so hoch ist.

Was ich damit sagen will: Wenn Du da noch Probleme hast dann ist auch noch was faul an Deiner Bremse! Und dann solltest Du der Sache unbedingt auf den Grund gehen.

Gruß

Till

911SC82 07.01.2004 04:52

Hallo Heiko,

hängt davon ab, wie gut man noch sehen kann! :D

Nee, weiß schon, was Du meinst. ;)

Gruß Guido

Rolo 08.01.2004 06:14

Hallo

Habe daher nicht nur immer schon sehr viel früher als sonst die Kurven angebremst, sondern auch schon lange vor den Bremspunkten das Bremspedal kurz angetippt, um zu sehen, ob der Druck noch da ist. Einmal hatte ich dabei (in der 2. Runde dieses Turns) das Gefühl, das der Druck wieder weg war. Habe dann aber sofort gepumpt, 2 oder 3 mal, und schon beim ersten Pumpen war der Druck wieder da. Bin mir daher nicht sicher, ob der Druck wirklich weg war... Danach war ich aber natürlich noch vorsichtiger

Moment; Fahre nur so schnell wie du bremsen kannst und wenn ein ungutes Gefühl in der Bremse hast solltest du am besten nicht mehr schnell fahren.

So wie du das beschreibst hast du auch die auf der Rennstrecke absolut schlechteste Bremsweise. Also noch mal in die Fahrschule.

Auf der rennstrecke ist es wichtig möglichst hart und herzlich abzubremsen und fast digital sprich am optimalen Bremspunkt voll rein das es knallt, danach die Bremse modulieren damit nichts blockiert und so schnell wie möglich wieder von der Bremse.

Oder um es mal so zu sagen. Wenn du aus 200 auf 100 runterbremst wird immer die gleiche Energie vernichtet, sprich die Bremse verwandelt die Energie in Hitze.

Wenn du nun auf 100m Strecke runterbremst und du nimmst die "normale zarte Anbrems und mal sehen ob es reicht" Methode nimmst dann brauchst die 100m Strecke zum Bremsen und die ganze Zeit wird die Bremse aufgeheizt oder warm gehalten.

Der Profi knallt die Geschwindigkeit in 50 M runter gnadenlos am maximalen Schlupf der Reifen.

Als ressümiern wir die vernichtete Bremsenergie ist die gleiche nur das der Profi 50m später bremst und da schon mal schneller an die Kurve kommt.

Bisher wären Bremsentechnisch Amateur un Profi patt beide haben eine Heisse Bremse.

Nun gehts weiter, es wird aus der Kurve beschleunigt und geht 100 m weiter in die nächste und das Spiel wiederholt sich mehrere Male.

Wenn wir nun mal eine Tabelle machen würden würden wir feststellen das der Amateur ca. doppelt so lange auf der Bremse steht im vergleich zum Profi.
In beiden fällen wird die gleiche Energie abgebaut aber warum fällt dem Amateur die Bremse durch während der Profi keine Probleme hat ?

Nun ja die Bremse ist ein grosser Wärmetauscher und die Teile müsssen die eingeleitete Energie wieder an die Umwelt abgeben ( abkühlen ). Zum Abkühlen braucht man Zeit und beim Profi ist einfach mehr Zeit zwischen denn Intervalen um die Bremse abzukühlen.
Damit bleibt dessen Bremse auf einer kühleren Grundtemperatur während der Amateur die Grundtemperatur weiter nach oben schiebt und sich die bekannten Probleme einstellen.

Mein ratschlag:

verkerhsübungsplatz Bremsversuche auf Line oder Hütchen.

Wenn du auf denn Punkt bremsen kannst aus fast jeder Geschwindigkeit hast du schon mal etwas "Gefühl" im Fuss. Bremsen macht man als reflex mit dem Hinterteil und denkt beim rennen nicht so richtig darüber nach ( nur wenn man zu früh oder zu spät bremst ).

Dann musst du mal deine Bremsanlage irgendwo wo es möglich ist hart rannehmen bis dir das Bremspedal durchfällt. Das wiederholst du so lange bis du erst mal ein Gefühl dafür bekommst ab wann die Bremse latschig wird und wann der Knackpunkt des Durchfallens kommt.

Wenn du dir vorher bei denn Rennjungs ein paar Temperaturmessstreifen oder Thermochromstifte besorgst und die auf Sättel und Bremsccscheiben anwendest kannst du später die erreichte Spitzentemperatur ablesen.

Danach weisst du wie es sich anfühlt bevor die Bremse "am Ende" ist und weisst wann du einfach eine andere Fahrtaktik anwenden musst. ( schonen und langsamer angehen lassen bis sich die Bremse erholt hat )

Zudem ist auch wichtig zu wissen das ein Überhitzer Belag verbrennen und ausgasen kann und damit denn reibwert verändert oder auch überhaupt nicht mehr will.

Die Gaspolsterproblematik bekam man früher mit den Löchern und Schlitzen in den Griff, heutige Beläge sind anderst "komponiert" und mögen teilweise keine Löcher/Schlizte auf der Bremsscheibe. ( OK ich hör auf weil sonst werd ich noch geschlagen ;))

Danach bringst du das Auto zu einem guten Mechaniker und schmeisst die Bremsscheiben in den Mülleimer und legst die Bremszangen in die Schublade.
Du besorgst dir die 3,2er Bremsscheiben und Bremszangen.

Die sind fast Baugleich mit deiner SC Anlage ( Mit der im prinzip auch die 74-77er Turbos gebremst wurden ;)) nur die Bremsscheiben sind 2 mm dicker und haben mehr Hitzereserven. Dazu nimmst du etwas aggresivere Beläge ( Ferrodo, Pagid, Mintex ).

Das müsste reichen falls nicht muss man deinen SC abspecken oder auf 3,3 Turbobremsanlage umbauen.

Weiterer Vorschlag war, Alu-Bremssättel zu verbauen? Und Bremsbelüftungen

Die Belüftungen gibts aus Amerika und sind mit etwas Geduld durch denn TÜV zu bringen.
Man kann auch einen Abweisser auf dem Achsschenkel montieren ( Siehe 928, 996 ).
Die Belüftungen bringen etwas auf den Mittelschnellen bis ganz schnellen Strecken.

Einige Alusättel kosten neu bei Porsche weniger als neue Stahlsättel. Dafür ist das adaptieren recht aufwendig und du brauchst eigentlich einen anderen Hauptbremszylinder.

Die Bremsleistung mit Alusätteln wird nicht unbedingt besser aber die Wärmeabfuhr der Alusättel ist zügiger als bei den Gusssätteln.

Die aktellen Monoblocksättel sind sehr leicht und steif und besser als die alte Brembosattelgeneration.

Fazit:

Da du den SC eh nicht hetzen willst erst mal das nötigste machen und erlernen wann man aufhören muss.

Dann hörst du dich um "wer wie wo was" und wirst irgendwann sowieso die Bremsanalge überholenmüssen/wollen. Vorher strategisch vorbereitet hast du die teile günstig eingekauft parat liegen.
Dann siehst du ob du damit zurechtkommst oder noch mehr brauchst.

Grüsse

Heiko M. 08.01.2004 06:37

Hi Rolo!

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>Moment; Fahre nur so schnell wie du bremsen kannst und wenn ein ungutes Gefühl in der Bremse hast solltest du am besten nicht mehr schnell fahren.[/quote]

Aus dem Grund bin ich (nach dem Bremsflüssigkeitswechsel) auch vor der Fahrt auf die Rennstrecke erst mal ein bißchen Landstraße gefahren, da war alles bestens, und dann die ersten beiden Runden ganz gemütlich (und danach runter und die Bremsen abkühlen lassen).

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>So wie du das beschreibst hast du auch die auf der Rennstrecke absolut schlechteste Bremsweise. Also noch mal in die Fahrschule.[/quote]

Hey ;)

Ich sagte, daß ich lange vor dem Bremspunkt die Bremse kurz angetippt habe, um zu testen, ob sie noch da ist, und dann meine Bremspunkte zusätzlich früher gelegt habe. Das heißt aber nicht, daß ich doppelt so lange, wie normal gebremst habe ;)

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>Auf der rennstrecke ist es wichtig möglichst hart und herzlich abzubremsen und fast digital sprich am optimalen Bremspunkt voll rein das es knallt, danach die Bremse modulieren damit nichts blockiert und so schnell wie möglich wieder von der Bremse.[/quote]

Yo, genauso bremse ich normalerweise auf der Rennstrecke!


Deine anderen Tipps werde ich mir aber zu Herzen nehmen. Umbau auf 3,2 kommt allerdings erst einmal nicht in Frage, da der Wagen ja normalerweise sowieso nicht auf der Rennstrecke bewegt wird. Im normalen Straßenverkehr sind die Bremsen bombig.

Als erstes werde ich mir aber mal irgendwo eine lange, gerade, freie Strecke suchen, und dort die Bremsen noch mal in aller Ruhe Streß-testen. Also mehrere harte Bremsungen aus hoher Geschwindigkeit hintereinander, und mal schauen, was passiert. Damit ich mir endlich sicher bin, ob alles i.O. ist.

Wie gesagt, am Sonntag hatte ich einmal das Gefühl, daß das Pedal wieder weich wurde, aber da ich sofort wieder losgelassen und angefangen habe zu pumpen, kann das evtl. auch Einbildung gewesen sein...

Viele Grüße,

Heiko


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