Motoröl im Zylinder
 

Moin moin,

ich bin neu hier und habe auch gleich eine Frage an die Wissenden dieses Forums. Seit 1990 bin ich stolzer Eigentümer eines 911 Bj. 1976 mit 2,7 ltr. und 165 PS.
Das Schmuckstück wird nur bei schönem Wetter gefahren und über den Winter abgemeldet. Saisonkennzeichen nicht möglich, da "H" Kennzeichen
.
In diesem Jahr drehte sich zum ersten Mal nach der Wiederzulassung der Motor nicht mehr (Laufleistung ca. 140´km).
Durch Nachfragen im Bekanntenkreis kam der Hinweis, dass evtl Motoröl in einen Zylinder gelaufen sein könnte.
So war es denn auch! Im ersten Zylinder hatte sich etwas Motoröl gesammelt, welches sich bekanntlich -wie alle Flüssigkeiten- nicht komprimieren ließ. Nach einigen Umdrehungen ohne Zündkerze war das Problem behoben, er startete wieder und die anfängliche Rauchfahne im Abgas verschwand nach ein paar Minuten.

Meine Frage: Gibt es ein Ventil für den 911er, welches den Rücklauf aus dem Öltank in das Kurbelgehäuse und letztlich über die Kolbenringe bis in den Zylinder verhindert? Oder eine ganz andere Lösung? Ist etwas defekt?

Danke schon mal vorab für mögliche Antworten

Gruß aus Nordhessen

Horst

Nachtrag:
Hatte diese Anfrage leider unter "Vorstellung" gepostet; nun ist es hier :up:

Hallo Horst!
Ja das gibt es bei den Amis zumindest. Aber ich frage mich was passiert wenn da mal das Ventiel dann etwas älter wird und den zulauf zum Motor nach dem starten weiterhin blockiert weil es z.b. versottet ist oder einen defekt hat. Dann isser wohl hin der Motor. Dann lieber nach längerer Standzeit so wie du es gemacht hast Kerzen raus, durchleiern und gut ist es.

http://www.pelicanparts.com/techarti...stallation.htm

http://www.rothsport.com/Products/En...eck-Valves.htm

:reise: Thorsten

Hallo zusammen,

das Thema würde mich auch mal interessieren.

Nach der üblichen Literatur befindet sich der Hauptteil des Öles im Tank und nur eine kleineren Menge im Motor.

Als ich das Motoröl bei meinem Wagen abgelassen habe, habe ich fast die Garage geflutet. Ich habe beim Motor angefangen und nur ein kleineres Gefäß untergestellt, soll ja angeblich nicht viel drinnen sein. Das Gefäß war binnen Sekunden randvoll und ich habe gerade noch vor der Sintflut die Ölablassschraube wieder rein drehen können.
Letztendlich hatte ich ca. 80% Öl im Motor und nur ca. 20% im Tank.

Ist das normal, dass bei längerer Standzeit das Öl zurück läuft und steigt es dann wirklich bis in die Zylinder hinein?

Gruß Stefan

[quote=911User;199611]Moin moin,
ich bin neu hier und habe auch gleich eine Frage an die Wissenden dieses Forums. Seit 1990 bin ich stolzer Eigentümer eines 911 Bj. 1976 mit 2,7 ltr. und 165 PS.
Das Schmuckstück wird nur bei schönem Wetter gefahren und über den Winter abgemeldet. Saisonkennzeichen nicht möglich, da "H" Kennzeichen
In diesem Jahr drehte sich zum ersten Mal nach der Wiederzulassung der Motor nicht mehr (Laufleistung ca. 140´km).
Durch Nachfragen im Bekanntenkreis kam der Hinweis, dass evtl Motoröl in einen Zylinder gelaufen sein könnte.
So war es denn auch! Im ersten Zylinder hatte sich etwas Motoröl gesammelt, welches sich bekanntlich -wie alle Flüssigkeiten- nicht komprimieren ließ. Nach einigen Umdrehungen ohne Zündkerze war das Problem behoben, er startete wieder und die anfängliche Rauchfahne im Abgas verschwand nach ein paar Minuten.

Meine Frage: Gibt es ein Ventil für den 911er, welches den Rücklauf aus dem Öltank in das Kurbelgehäuse und letztlich über die Kolbenringe bis in den Zylinder verhindert? Oder eine ganz andere Lösung? Ist etwas defekt?
Danke schon mal vorab für mögliche Antworten
Gruß aus Nordhessen
Horst

Hallo Horst,
Bei einem älteren Boxermotor kann durch seine liegenden Zylinder und evtl. verschlissene Ölabstreifringe bei längeren Standzeiten durch die Schwerkraft etwas Öl in die Zylinder eindringen.
Das beeinträchtigt i. d. R. den Start in keiner Weise, außer das der Motor am Anfang etwas bläut, man nennt das auch den "Elferfurz".
Das von Thorsten beschriebene Rückschlagventil stammt aus dem Zubehör und wird hier bei uns kaum verwendet.
Nach meiner Meinung auch völlig überflüssig.


@ Stefan
Lies mal im Dempsey "Motorölwechsel"

Luftgekühlte Grüße
Bernd

Hallo Thorsten,
danke für deinen Hinweis auf das Rückschlagventil. Das ist ja im ersten Link wirklich ausführlich beschrieben. Ich denke, das ist die Lösung, zumal ich ohnehin den Ölschlauch wechseln wollte (liegt schon in der Garage).
Warum man allerdings für dieses einfache Rückschlagventil über 300 $ haben will, erschließt sich mir nicht. Möglicherweise gibt es so etwas auch auf dem europäischen Markt, da werde ich mal googeln müssen.

Meine erste Überlegung beim nächsten Ölwechsel das bisherige 10W-40 gg. 15W-40 zu wechseln, hilft ja im Prinzip auch nicht wirklich weiter. Das Öl wird weiterhin aus dem Tank in das Kurbelgehäuse laufen.
Lediglich das Eindringen durch die Kolbenringe in den Zylinder wird sicherlich etwas weniger werden.

Besten Dank nochmals

Horst

Warum denn in die Ferne schweifen . . .
 

Warum denn in die Ferne schweifen, wenn man ein solches Rückschlagventil für einen Bruchteil des Geldes auch z.B. in der Bucht kaufen, nämlich hier
(hoffentlich funktionierte der Hyperlink).

Deutlich preiswerter sind solche aus Messing.

Gruß Horst

Hallo Horst,

Leider isi kein Link da.

Gruß christian

Hallo Cristian,

hat wohl nicht funktioniert, deshalb hier er volle Link:

http://www.ebay.de/itm/Ruckschlagven...M82p4uOR6PLOvw
(siehe 11980 1")

Beachtenswert ist der geringe Öffnungsdruck von 0,025 bar - 0,035 bar!

Ich denke, ich werde das Teil in 1" einschließlich zwei Schlauchanschlüsse kaufen.

Gruß Horst

Wenn ich meinen Karren eine Weile stehenlassse, habe ich auch ziemlich viel Öl aus dem Öltank abgesackt.
Das sollte allerdings keinen stehendes Öl im Zylinder erzeugen, da stimmt dann noch was anderes nicht.

Meine Boxerfürze sind gleich 'gehaltvoll', unabhängig von der Standzeit :D

Gruß
Jens

Das sind ca. 30cm Wasser(Öl)säule, mehr sollte es auch nicht sein...

Gruß
Jens

Mahlzeit!

Also mein kleiner wird nächstes Jahr 30 Jahre und ist die ganze Zeit ohne so schickes Ventil ausgekommen..... muss ich mir jetzt Gedanken machen wenn ich den Wagen 6 Monate in der Garage stehen lasse? Wie viele von euch haben sich schon die Leitung modifiziert?

Gruss
Andre

Hi Andre,

meiner ist jetzt 39 Jahre und hat bis zum 38igsten nie Probleme gemacht. Aber in diesem Jahr war es halt soweit. Nach 6 Monaten Abmeldung (Stillstand) drehte er nicht mehr durch.

In den Jahren zuvor aber immer eine riesige Rauchfahne. Sie verschwand erst mit zunehmender Betriebstemperatur. Ich hoffe, das gehört jetzt der Vergangenheit an!

Gruß Horst

PS: Zwischendurch stand auch ein 964 Turbo mit Werksleistungssteigerung und div. Extras (Zimmermannauspuff, Chiptuning u. Gewindefahrwerk) in der Garage. Wieviele PS der hatte wusste keiner so genau; jedenfalls reichte es für eine Vmax von 310.
Warum ich das mitteile?; der war im Winter bei niedrigen Temperaturen nicht fahrbar und wurde deshalb abgemeldet. Dieses Auto hatte nie eine Rauchfahne, auch nicht nach 6 Monaten Stillstand. Hatte allerdings beim Verkauf nach 10 Jahren erst ~64´auf der Uhr.

Hi Jens,
ja, das ist richtig. Diese 25 bis 35 cm Motoröl werden somit durch die eingebaute Feder im Ventil im Öltank gehalten, laufen nicht in das Kurbelgehäuse! Aus diesem Grund habe ich nun das bereits erwähnte Rückschlagventil aus Edelstahl bei mir eingebaut. Scheint alles sehr gut zu funzen.

http://www.bilder-upload.eu/show.php...1447497557.jpg

Gruß Horst

Hallo zusammen,

also ich finde es bedenklich ein solches Ventil einzubauen.
Damit bekämpft man ja nur Symptome und nicht Ursachen.

Normalerweise sollten nur ca. 3 Liter Öl im Motor sein, 6-7 im Öltank und der (unwechselbare) Rest in den Ölleitungen und im Ölkühler.

Wenn soviel Öl in den Motor zurück läuft ist irgendetwas nicht in Ordnung.

Bei dem Ventil hätte ich Bedenken das es irgendwann einmal nicht funktioniert und dann pumpt die Ölpumpe dagegen an...

Außerdem verengt es den Querschnitt...

Meine Lösung wäre das nicht, ich würde der Ursache auf den Grund gehen wollen warum das Öl zurückläuft.

Nur meine 2Cent.

Gruß Tom

Hallo Horst,
ich sehe das wie Tom, Du bekämpfst die Auswirkungen aber nicht die Ursache.
Auch mein Motor ist schon 37 Jahre alt ohne Revision, da kann der Verschleiß an Kolben, Zylindern, Ölabstreifringen usw. schon mal ein durchlassen von Öl bewirken. z. Zt. bleibt es auch nach der Winterruhe bei kurzem bläuen.

Wenn aber in der Vergangenheit bei Dir schon große Rauchwolken entstanden sind, steht wahrscheinlich eine Revision ins Haus.
Dein Ölverbrauch sollte das anzeigen.

Lass mal einen Druckverlusttest machen (keinen Kompressionstest)
Dann weißt Du mehr.
Luftgekühlte Grüße
Bernd