911 SC- Motor Teilablassen (eine kleine Anleitung)
 

Hi!
Aus gegebenem Anlass möchte ich kurz meine Handhabe für das Teilablassen eines 911 SC Motors darstellen (lässt sich sicher auf auf ander aus der F- und G-Serie anwenden).

Wofür man das braucht?
Nun, will man den Motor nicht ausbauen, aber hat dennoch Arbeit an der Oberseite des Motors zu erledigen, ist es sehr Hilfreich mehr Freiraum zu schaffen, vorallem bei dem 911S 2,7 und 911SC 3,0 und 930 Turbo.

Vorweg 1/3:
Batterie abklemmen (Minuspol), Kabelbaum im Motorraum an Zünsteuergerät und am Relaiskasten trennen (Stecker ziehen)

Vorweg 2/3:
da nicht klar ist, wie viel Spannung die Ölleitungen rechts (Öltank zu Ölkühler, Öltank zu Thermostat) aushalten, habe ich diese getrennt und dabei gleich einen Ölwechsle gemacht.

Vorweg 3/3:
Die Kupplung vom Schaltgestänge hat eine Gelenk.
Vom Winkel her kann man ein Teilablssen von gut 8cm vornehmen, ohne das Schatgestänge an der Kupplung zu lösen.
Aber wir sind ja vorsichtig und so bitte vor dem Aufbocken die Abdeckung entfernen und beim Absenken kontrollieren!

Benötigt wird:
- vernünftiges Werkzeug
- 5 bis 6 Liter Öl (Ölauffangwanne und Lappen...)
- Ölfilter
- hydr. Wagenheber
- 3x 2t-Stützböcke
- 2x kleine Holzplatten (als Unterleger fürs Anheben und Abstützen am Motor)

Los gehts:
Wagen in Arbeitsposition parken, nach vorne gegen Wegrollen absichern.
Wagenheber mittig mit Holzbrettchen ansetzen.
Radbolzen des rechten Rades anlösen (für andere Arbeiten ggf. auch Links).
Wagen nun anheben, Stützböcke drunter (bei Drehstabwulst) und Rad/Räder abnehmen.
Wagenheber entfernen.
Nun das Öl ablassen (* bitte woanders nachlesen)
Das Trennen der Ölleitungen, da wo Spannung ensteht (Öltank zu Ölkühler, Öltank zu Thermostat).




Jetzt Wagenheber wieder mittig in Position bringen (nach dem Ölausbluten).
Motorlager links und rechts lösen (den dicken Bolzen mittig)


Ausgangshöhe


Nun einen Stützbock (den Dritten aus dem Reigen) mit zweitem Holzbrettchen drunter mittig vernünftig in Position bringen, zum begrenzen der Absenkung.
Von der Höhe her bitte moderat anfangen und kontrollieren, das alles geschmeidig verläuft.
Ggf. das Ablassen stufenweise mit Zwischenkontrolle vollziehen!

Arbeitshöhe/abgesenkt


Zum Arbeiten alles abdecken nicht vergessen

Danke Flojo,

werde ich mit mal ausdrucken und ins Handbuch legen; vielleicht muss ich demnächst mal an den Anlasser/ Magnetschalter kommen.

Schönen Sonntag - Gruß - Christoph

Jep, dass wäre mitunter ein Grund, warum man den Motor absenkt.

Hier ein Paar weitere Anlässe gelistet, wofür das sinnvoll ist:
- Arbeiten an der K-Jettronic (speziell Zugriff an Mengenteiler & Drosselklappe)
- Tausch der Dämmatte
- Tausch Getriebeöl (w/Einfüllschraube oben)
- Demontage Ölkühler (wobei hier u.a der LuFiKa weg muss für Zugriff an die obere Verschrabung)
- Tausch der hinteren Unterdruckschläuche
- Arbeiten am Gasgestänge, bzw. Umlenkhebel

Hallo Flojo,

sehr schöne Anleitung, danke dafür

911
 

Hallo Flo,
klasse Anleitung.
Ich habe das motorabsenken schon für einige Arbeiten erfolgreich eingesetzt, ich habe allerdings die 4 Schrauben am Motorträger entfernt, und es bei 6 cm belassen. Dann muß man nichts vorher lösen.
Luftgekühlte Grüße aus dem Winterschlaf
Bernd

Hallo Flo,

sehr guter Leitfaden, danke!


Noch ein paar Anmerkungen von mir:

- Heizungsschläuche an den Birnen lösen, zumindest am 3.2 können die ansonsten abreißen

- den Schaltkuppler würde ich sicherheitshalber immer lösen - eine Unachtsamkeit beim Absenken mit dem Wagenheber...

- vor dem Lösen der Motorlager den Motor mit Wagenheber leicht vorspannen

- vor dem Lösen und Absenken Höhe der Auflage ausmessen und zur Feinanpassung verschiedene Hölzer und Gummis bereitlegen

- die Überwurfmutter der Ölrücklaufleitung im Radlauf zum Thermostat lässt sich nicht unbedingt zerstörungsfrei lösen

- das Anheben des Fahrzeugs an der Mittelnaht wird kontrovers diskutiert
Wenn ich dort (aus Bequemlichkeit) anhebe, setze ich zur Lastverteilung flächig über eine Hartschaumplatte an (aufgeklebt auf Holzplatte)
Ablage des Motors dann auf Gummiklotz

- Alternative zum Wagenheber beim Absenken sind Feingewindestangen an Stelle der Motorlagerschrauben

Grüße, Armin

--
 

sehr schöne wagenfarbe

Hallo,

Ich habe den Motor auch schon mit gewindestangen ausm Baumarkt abgesenkt, einfach anstelle der bef.schrauben verwenden, dann kann man sich das abstützen Sparen, ging auch ganz gut, allerdings habe ich eine eigene Hebebühne, da geht vieles einfacher.

Gruß. Harry

Ich habe mir auch einen Meter Feingewindestange 12 mm x 1,5 besorgt, gibt's allerdings nicht im Baumarkt. Die Motorschrauben habe ich einzeln durch 25-cm-Gewindestangen mit Mutter ersetzt, damit kann man den Motor dann viel feinfühliger absenken als mit den meisten Wagenhebern.
Vorn ca. 1 cm und hinten ca. 6 cm ging ohne die Schaltstange und den Stabi zu lösen. Damit kann man den Anlasser ausbauen und die Ventilschraube an der Kupplungshydraulik mal wechseln. Obwohl, die hintere Anlasserschraube ist schon eine Herausforderung! (Aber das ist gut für die Fingermuskulatur, es ist schließlich ein Sportwagen)

Beim Zusammenbau muss man die um die Motorbleche laufenden Gummilippen beachten, wenn die nicht richtig anliegen, könnten Abgase in den Motorraum und damit in die Ansaugung für die Belüftung des Innenraums geraten.

Gruß - Christoph