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Alt 08.12.2003, 02:42
sven.buehler sven.buehler ist offline
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sven.buehler
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Hallo zusammen!

Jetzt muss ich auch noch mal meinen Senf dazugeben:

Um unnötige Diskussionen zu vermeiden, hier die Definition der Zustandsnoten lt. Classic Data:
"Note 1 Makelloser Zustand. Keine Mängel an Technik, Optik und Historie (Originalität). Fahrzeuge der absoluten Spitzenklasse.
Unbenutztes Original (Museumsauto) oder mit Neuteilen komplett restauriertes Spitzenfahrzeug. Wie neu (oder besser). Sehr selten!

Note 2 Guter Zustand. Mängelfrei, aber mit leichten (!) Gebrauchsspuren. Original oder fachgerecht und aufwendig restauriert.
Keine fehlenden oder zusätzlich montierten Teile (Ausnahme: Wenn es die StVZO verlangt').

Note 3 Gebrauchter Zustand. Normale Spuren der Jahre. Kleinere Mängel, aber voll fahrbereit. Keine Durchrostungen.
Keine sofortigen Arbeiten notwendig. Nicht schön, aber gebrauchsfertig.

Note 4 Verbrauchter Zustand. Nur bedingt fahrbereit. Sofortige Arbeiten notwendig. Leichtere bis mittlere Durchrostungen.
Einige kleinere Teile fehlen oder sind defekt. Teilrestauriert. Leicht zu reparieren (bzw. restaurieren).

Note 5 Restaurationsbedürftiger Zustand. Nicht fahrbereit. Schlecht restauriert bzw. teil- oder komplett zerlegt. Größere Investitionen nötig, aber noch restaurierbar. Fehlende Teile. "

Wie Dieter schon anmerkte, eine 1 wird man nur äußerst selten auffinden (und wenn, dann entweder in Singen oder ab und an bei Botz oder vielleicht bei einer Witwe, die nach x Jahren entdeckte, dass ihr Gatte einen Elfer besaß und der in der Garage vor sich hinvegitiert und keinen Auslauf bekommt ).

Mein C1 ist lt. Bewertung 04/02 Zustand 2
. Derzeitiger km-Stand: 152tkm, bei Erstellung Gutachten (vor großer Inspektion, Lackierung Frontstoßstange) hatte der Wagen 148tkm gefahren. Nach den Arbeiten in den letzten Monaten dürfte der Wert also noch mal etwas gestiegen sein.
Zum Zustand: Der Innenraum meines C1 ist nicht "wie ladenneu". Wie denn auch? Der Wagen ist ja bald 15 Jahre alt. Beispielsweise sind die Stoffbahnen der Teilledersitze etwas ausgeblichen, am Schaltstock ist der Lack abgegriffen. Ich finde, das MUSS so sein! Auch die Lackierung zeigt Nutzungsspuren. So habe ich - wie jeder, der seinen Elfer auch fährt - einiges an Steinschlag auf der Kofferraumhaube. Mich persönlich stört das noch nicht so sehr, dass ich diese nachlackieren werde (mehr gestört hatte mich die Frontstoßstange, die nun mal schon aufgeblüht war an den bekannten Stellen - das ist für mich auch mal ein Test, wie eine Nachlackierung sich so bewährt).
Das Auto ist nun mal nicht neu, und solche Gebrauchsspuren mag ich persönlich. Ist ja ein Unterschied, ob "gebraucht" oder "verhunzt": beispielsweise ist an meinem C1 nicht irgendein Bohrloch vorhanden, was nicht Original ist!

Ich habe nach Kauf erheblich weniger als Peiki investiert (vielleicht mehr Glück gehabt?). Mein Auto habe ich von Privat gekauft, da mit Garantien bei diesen alten Autos bei Händlern nichts zu reißen ist. Porsche gibt beispielsweise seine Gebrauchtwagengarantie nur auf Autos bis 9 Jahre Alter und 200tkm Laufleistung. Die wissen schon, warum. Das Risiko ist einfach zu hoch.

Ich denke, jeder muss selbst entscheiden, ob "teuer mit weniger Reparaturen" oder "günstig und viel reparieren" angesagt ist. Man sollte für sich entscheiden, ob man
a) mehr fahren will oder
b) mehr Spaß am Restaurieren hat.

Bei b) sollte man meines Erachtens aber entweder ein gut gefülltes Portemonnaie oder genügend handwerkliche Expertise mitbringen sowie auf jeden Fall Zeit, Geduld und einen Ersatzwagen besitzen.
Wenn man den teuren kauft und jede Menge Ärger hat, ist das natürlich frustrierend - insofern hat Dieter Recht.
Ich habe eher Alternative a) gewählt. Das schützt aber nicht wirklich! Auch ein gut erhaltener Wagen (ich behaupte sogar, sog. 1er-Fahrzeuge mit 20tkm nach 15 Jahren oder mehr) wird eine ganze Reihe von Macken (Standschäden!) haben. Das bleibt einfach nicht aus.
Es wurde hier schon mehrfach im Forum geäußert: Ein Porsche geht im Stehen kaputt!


Die Preisunterschiede sind für mich dadurch zu begründen, dass die Substanz maßgeblich ist. Erheblich billiger sind nun mal Reimporte, Fahrzeuge mit Unfallschaden sowie Macken (Beulen, Kratzer im Lack) in der Optik. Auch nicht existierende Scheckhefte oder solche mit "Seltsamkeiten" drücken den Wert.

Zum Thema Wertanlage: Da sollten wir uns nix vormachen! Zwar verliert ein C1 vom nackten Kaufpreis (es sei denn, man hat sich wirklich über den Tisch ziehen lassen) keinen Wert. Aber man muss auch Investitionen tätigen, um den Zustand zu erhalten bzw. dem Auto die altersbedingten Macken - sei es an Mechanik oder Karosserie, Interieur - auszutreiben. Und ob ein evtl. Folgekäufer bereit ist, dafür entsprechende Scheine hinzublättern, sei dahingestellt.

Aber: Dafür hat man ja auch einen unbeschreiblichen Spaß mit "seinem" Elfer! Das kann nicht in Geld aufgewogen werden!

Viele Grüße,

Sven
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