hihi, ich wollt mich ja schon lange einschalten, obwohl ich ja eher mein Spezialgebiet auf die älterne Baujahre habe, nicht bei den Neuwägen

Na ich halt mich jetzt hier doch zurück, wobei eins muss ich schon mal kommentieren, weil es einfach ZUUUU WAHR ist (wird jetzt mal ein bisschen viel Text):

Die meisten Besitzer von Elfern wissen wirklich überhaupt ganz und gar nicht, ob Ihr Auto gut oder schlecht ist. Ich schätze mal mindestens 80%haben keinen Ahnung über den tatsächlichen Zustand Ihres Autos und wissen oft nicht mal, wo und ob er schon nachlackiert wurde. Die fahren immer brav zum Kundendienst und der Meister dort sagt immer brav, "Tolles Auto", weil man den Kunden ja nicht beunruhigen will... Und der fährt wieder glücklich in der Gegend rum...

Ich treff einfach zu oft Leute mit Elfern, die mich nicht kennen und wenn ich dann deren Wagen ankuck, fangen Sie an zu erzählen wie supertoll doch das Auto ist und machen mich auf alles möglich aufmerksam und ich fang mich dann meist zu wundern an...
naja gut woher sollen sie es auch wissen... Dazu müsste man ja mal einen echten Spitzenelfer kennen...

Und die meisten Elferbesitzer würden einen Spitzenelfer nicht mal erkennen, wenn sie direkt davor stehen. Die denken immer nur an funkelnden Lack und seidenweiches Kuschel-Leder.

Kleines Beispiel (weils auch zum Thema Schnäppchen passt): Ich hab ja damals von dem 73er S geschrieben, den ich für einen Kumpel gefunden habe und den wir von Hamburg nach Augsburg gefahren haben.
Der war inzwischen bei einem Spezialisten und hat einen großen Kundendienst bekommen...
Der Porsche-Meister hat von den alten Urelfern ne ganze Menge in seiner Kundschaft und gilt als Urelfer-Spezialist.
Der hat mich nach der Inspektion ganz verdutzt angerufen und mich gefragt, ob wir dieses Auto mit Waffengewalt erbeutet haben und wie wir es geschafft haben, so ein Auto von jemand abzukaufen, noch dazu zu dem Preis...
Er hat gesagt, daß er seit mindestens 7 (!) Jahren keinen sooo guten Urelfer mehr gesehen hat... Naja, ich selber wusste ja um das Schmuckstück.

Aber der Clou an der Geschichte ist, daß er optisch für einen Laien nicht top aussieht. Es wurde schon mal Kotflügel und Motorhaube lackiert, und der Farbton wurde nicht 100% getroffen (Das Problem "grand-prix-weiss" und "hellelfenbein" eines 73ers, Kenner wissen wie das zustandekommt...).
Sonst ist das Auto unlackiert und an einigen Stellen schimmert die Grundierung durch den Lack...
Naja, viel zu viele würden hier jetzt die Nase rümpfen, das is ja voll der schlechte Lack...

Kenner sehen das etwas anders und sind einfach nur begeistert: Der Lack ist nicht matt, nur inzwischen von vielen Polier-Aktionen dünn geworden. Das Auto wurde sein ganzen Leben lang extrem geliebt!!! Das ist originale Patina, die man nur durch liebevollen Gebrauch und nicht durch teure Lackierungen und Instandsetzungen ereichen kann. Das ist unbezahlbar und besser wie jedes Scheckheft. Das ist DER BEWEIS!
(BTW: Das Scheckheft ohne Rechnungsnachweis halte ich für lächerlich und ich frage mich immer noch, warum bei den ganzen ****en Preisdiskussionen jeder davon redet, ist doch vollkommen weltfremd...)

Und das ist übrigens auch mal aus dem Nähkästchen geplaudert:
Der Vorbesitzer des Autos hätte uns das Auto gar nicht verkauft, wenn wir die betreffenden Stellen großartig moniert hätten. Ihm hat gefallen, daß uns das gefallen hat, weil er selber auch die Patina liebt (hat selber noch einen 356 aus erster Hand seines Vaters....). Wahrscheinlich kam deswegen auch der sehr gute Preis zustande. Weil er wusste, daß das Auto weiterhin geliebt wird und die Patina erhalten wird und keiner von uns erzählt hat "muss man mal krass lackieren, das Auto"...

Und genau so kommt man auch mal an ein günstiges und gutes Auto. Wenn man nicht alles schlecht redet sondern auch mal was gut findet. Nicht nur Mängel finden, sondern auch Schönes finden, nicht nur labern sondern reden... es sind schließlich Menschen mit denen man verhandelt...

ich kenne gerade wieder einen Fall, wo einer ein seltenes Auto (Fremdfabrikat Ende 80er Jahre) zum echten Spottpreis bekommen hat.
Er hat die alte Dame einfach angesprochen, ob Sie nicht irgendwann den schönen Wagen verkaufen will.
Dann kamen sie ins Gespräch (nicht ins Gelaber). Es war der Wagen Ihres verstorbenen Mannes, der ihn damals neu gekauft hat und den Wagen sehr geliebt hat. Sie wollte eigentlich ein kleineres Auto und ist zum Händler. Da wollten die ihr aber nur ungefär 60% des tatsächlichen Marktwertes zahlen. 60%? Da fühlte sie sich betrogen und hat ihn behalten... Als mein Kumpel fragte, hat Sie gewusst, da steht ein Liebhaber, der den Wagen nicht schlechtredet und weiterpflegen wird. Er "durfte" daraufhin nur 20% des Marktwertes zahlen... Investiert wurden in das Auto übrigens die letzen 5 Jahre ungefär 250% des Marktwertes... Egal welches Auto es ist und was es gekostet hat. Da ist jemand mit Respekt vor jemand anderen gekommen und mit noch mehr gegangen... und beide haben ein richtig gutes Gefühl bei dem Deal.

Das war jetzt mal ne kleine Anregung für alle Suchenden.

So jetzt freut Euch weiter an den tollen Elfern, die Ihr vermeintlich habt.

Grüße
Winnie