Einzelnen Beitrag anzeigen
  #11  
Alt 08.07.2005, 04:50
Bernd
 
Beiträge: n/a
Beitrag

Hallo zusammen, ich kann dem Roadrunner nur recht geben. Vor einiger Zeit habe ich mich (als Ex-Airbagentwickler) zu dem Thema schon mal ausgelassen. Leider weiß ich nicht, wie man die Thematik hier verlinkt. Deshalb hier mein damaliger Kommentar als Kopie:

Zitat Start

Von einem nachgerüsteten Airbaglenkrad kann ich nur abraten. Ich habe 5 Jahre in der Airbagentwicklung gearbeitet und kenne die Dinger in- und auswendig.
Ihr müßt Euch mal vorstellen, was bei einem Unfall passiert: Da trift der Wagen auf ein Hinderniss, die Elektronik meldet "Achtung Unfall" und der Airbag wird gezündet und aufgeblasen (ca. 55-65 Liter Luft (bzw Gas), je nach Fahrzeug). Das ALLES passiert in 4 TAUSENDSTEL Sekunden. Neben der eigentlichen Information, dass ein Unfall stattfindet, spielt die Karosserie, die Geschwindigkeit, der Aufprallwinkel, der Aufprallgegner (Wand oder Auto), der Gurt, die Größe des Fahrers, sein Gewicht, der Lenksäulenwinkel, der Abstand zum Lenkrad, die Sitzposition und, und, und auch noch eine Rolle. Um nun für alle möglichen Variablen aller Einflußfaktoren immer ausreichend Rückhaltewirkung zu erzeugen sind ca. 3 Jahre Entwicklung und bis zu 500 Versuche, davon ca. 40- 50 dynamische (Crashs) notwendig. Dann hast Du ein System, dass für den Fahrer dieses einen Autos und NUR für dieses Auto einen ca. 90 % igen Schutz (in einem limitierten Geschwindigkeitsband)erwirkt. Die Entwicklungskosten werden i.A. auf die Stückzahl der verkauften Fahrzeuge umgerechnet.
So, und jetzt kommt jemand daher und bietet ein Nachrüstlenkrad mit Airbag an, von dem nur ein Bruchteil der Stückzahl verkauft wird, als bei den Erstausrüstern. Glaubt wirklich jemand, dass das ein zuverlässiges System ist? Zumal diese Lenkräder teilweise mit Adapternaben für mehrere verschiedene Fahrzeugtypen angeboten werden. Wir haben solche "Universalairbags" getestet, mit verherenden Ergebnissen. Dann lieber keinen Airbag. Da wird keine trügerische Sicherheit vorgespielt.
Für den Airbag vom 996 im 993 gilt übrigens das gleiche. Er kann im 993 nicht richtig funktionieren, da er für den 993 nicht entwickelt wurde. Der 996 nimmt viel mehr Energie in der Karosserie auf, d. h. der Airbag ist schwächer und würde im 993 keinen ausreichenden Schutz bieten. Der Fahrer würde durch den Airbag auf das Lenkrad schlagen und sich u.U. tödliche Verletzungen zuziehen.
Wenn Ihr Dreispeichenlenkräder mit Airbag wollt, solltet Ihr einen 996 oder Boxster kaufen. Der eigenen Sicherheit zuliebe.

Zitat Ende

Das sollte als Entscheidungshilfe langen...laß lieber alles so, wie es ist.

Im übrigen ist der Airbag m.E. nicht TÜV relevant, d.h. wenn Du ihn partout ausbauen willst sagt der TÜV nichts.

Mit Zitat antworten