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Alt 08.11.2003, 13:52
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Ich sehe das zweierlei: einerseits ärgert es mich, was auch Tom beschrieben hat, daß sich Vorstände neuerdings, gerade in amerikanisierten Unternehmen (ex. Mercedes) horrende Gehälter leisten und wenn sie einen Fehler machen auch noch großzügig abgefunden werden.

Ich werde nicht abgefunden wenn ich was falsch mache, ich werde zur Rechenschaft gezogen und darf mein privates kleines Vermögen noch mit reinbuttern, von meinem "horrenden Gehalt" ganz abgesehen.

Andererseits, 35-38 h arbeiten und viel verdienen ist halt im internationalen Wettbewerb nicht drin. Ich weiß z.B. daß ein KFZ-Mechaniker bei Porsche mehr verdient als ein Handwerker beim Bau oder in meiner Branche und da frage ich mich, wer verdient da jetzt angemessen.

Meine Leute verdienen sicher nicht zuviel, denn die Mieten in München können sie sich nicht mehr leisten.

Andererseits sind gerade diejenigen die nur 7 € bekommen für uns eine große Gefahr. Und warum verdienen die weniger? Ich glaube, weil der Standard in anderen Ländern nicht so hoch ist wie bei uns.

Also was tun? Kommen wir von der Vollkaskomentalität runter oder schrauben die anderen ihren Standard rauf, aber deswegen würden die Vorstände trotzdem unverschämt hohe Summen kassieren und da liegt aus meiner Sicht das eigentliche Problem.

Nicht daß jemand mehr verdienen darf, absolut nicht! Aber wieviel mehr? Und vor allem für welchen Preis.

Ich komme wieder auf die Hühnergrippe zurück und auf ein Interview mit einem Bauern, der tatsächlich behauptete, wenn die Hühner frei rumliefen seien sie viel infektionsgefährdeter als mit Antibiotika in der Legebatterie und er könne sich das nicht leisten.

Hey, aber jetzt verliert er seinen Verdienst! Und, wenn wir durch schlechte Ernährung krank werden, gar arbeitslos können wir auch keine Eier mehr abkaufen, also schadet er sich doch auch wieder selber, wie viele andere auch.

Leben und Leben lassen, aber deswegen noch lange nicht Kommunismus, wäre meine Lösung.

Und ich fürchte, wenn wir das nicht begreifen, dann wird es uns nicht mehr lang geben

Optimistische - wie immer - Welt-Verbessern-wollende Grüße von einer Unverbesserlichen
Charlotte
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