Ein Grüß Gott aus Franken an das elfertreff-Forum,
kennt ihr das auch, Sonnenschein, laue Abende... die Vorfreude steigt, endlich wieder kann man den Targa rausholen, also ab in die Garage, vorsichtig die Schutzhülle wegziehen, mit den Händen die Konturen nachfahren, ein prüfender Blick ums Auto, per Hand aufschließen, den Zündschlüssel l i n k s! neben das Lenkrad einstecken, drehen und dann


. So geht es mir jedenfalls.
Meinen 11er habe ich nun das dritte Jahr, vorher habe ich schon viel hier mitgelesen (wichtig! immer etwas in der Hinterhand haben!), Ratschläge geholt, Listen aufgestellt, dann hatte ich im Frühjahr einen 11er in der näheren Auswahl, erste Besichtigung und Probefahrt, aber so ganz entsprach er noch nicht meinen Vorstellungen, also weitergesucht. Ca. ein halbes Jahr später wurde der 911 Targa noch immer angeboten, preislich jetzt bedeutend billiger. Also nochmal hin, angeschaut, geprüft, einen Experten dazugezogen, und nach einigen hin und her doch zugeschlagen.
Was am Auto gut war: Deutsches Modell aus 10/75 also eine der ersten verzinkten, kein Rost erkennbar, (Zweit-) Lack i.o. (Erstlack war Vipergrün), Motor lief rund bis auf Kaltstart-Sägen, Gutachten mit Note 2, Vorbesitzer hatte einiges investiert (Rechnungen), Geburtsurkunde, H-Zulassung, der Preis.
Was nicht so toll war: Kein Matching-Number, der 2.7er Motor und Getriebe wurden geg. ein 3.0er Motor mit 188PS mal getauscht. Hintere Kotflügel neu auf Carrera-Breit ersetzt, vordere Kotflügel ersetzt. Motor verölt, Innenausstattung nicht mehr original, aber in guten Zustand, Azev-Räder, Historie lückenhaft.
Nach wenigen Ausfahrten ging er erstmal so den ersten Winter bei mir in die Garage, schon mit den Vorsatz die nächsten Jahre vieles abzuarbeiten, evtl. auch wieder in den Originalzustand zurückzusetzen.
Also im zweiten Jahr ran ans Werk, bei Bernd Riedl sollte zunächst die Motorundichtigkeiten in Angriff genommen werden. Daraus wurde dann eine komplette Motorrevision (nachdem ein Bolzen gebrochen war und der Motor auch innen sehr verrußt aussah und eh schonmal heraus war), also alles rund um Kurbelgehäuse, Pleuel, Lager, Stehbolzen, Öldruckrohre, Kolbenringe, Ventile, hydr. Kettenspanner, Motorblechteile, bearbeitet und Motor eingestellt. Zum Glück war aber keine bösen Überraschungen. Und weils dabei selten bleibt bekam er auch noch einen neuen Tank (aus dem alten kam nur noch braune Brühe), der Luftmengenmesser wurde überarbeitet/eingestellt, Motorraum gereinigt, Auspuff/Wärmetauscher aufgearbeitet, Hohlräume gewachst, Targabügel unten überarbeitet.
So ging dann das zweite Jahr mit Einfahren des neuen Motors und schönen Ausfahrten in die "Fränkische" zu Ende. Über den letzten Winter habe ich dann einige Verschönerungen am Innenraum vorgenommen, den Kofferraum und das Warmluftgebläse überarbeitet (Kohlen waren weg), neue Felgen im Fuchs-Design aufgezogen und mich über einen sauberen Garagenboden ohne Unterlage gefreut.
Und diesen "Sommer" war dann Fahrspass pur angesagt. Mittlerweile habe ich meine Meinung ein wenig geändert. Farbe bleibt erstmal so, da noch in guten Zustand, auch das Carrera-Breit möchte ich nicht mehr missen, das schaut einfach G... aus und der Motor zieht richtig gut. Und so wurde im Laufe der Zeit aus einem Modell 911 ein 911 3.0 Carrera

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Achja vielleicht kennt jemand zufällig den Targa, er war früher im Raum COE, Delmenhorst unterwegs und wurd wohl in den 90er Jahren mal neu lakiert.
So jetzt will ich euch nicht mehr länger langweilen und halte es mit MW "Get out and drive!".
VG
Reiner