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Alt 14.12.2010, 00:16
Schrauberfreak Schrauberfreak ist offline
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Ort: Halver
Beiträge: 48
Schrauberfreak befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Die Porschesaga der anderen Art

Ich habe mir gedacht ich erzähle euch einmal eine wahre Geschichte wie ein Schrauber wie ich dazu kommt eine eigene Werkstatt für Porsche zu gründen. Dabei handelt es sich um echte Erfahrungen die ich gemacht habe, aber bitte fragt hinterher nicht wo und wer was war…dazu gebe ich keine Auskunft wegen rechtlicher Belange.
Alles fing an im Jahre 2000.Beim Arbeitsamt stolperte ich über eine Stellenanzeige eines Porschetuners und rief dort an. Bei dem anschließenden Vorstellungsgespräch war dann auch schnell klar das die Chemie stimmt und auch die Ansichten bzügl. korrekter Instandsetzungen deckten sich weitesgehend. Schnell stellte sich heraus das es mein Ding war Motoren und Getriebe instand zu setzen. Also verschwand ich an den Wochenenden mit verschiedenen Reparaturleitfäden und anderer Literatur ins eigene Heim und lernte soviel ich konnte. Schon bald war der Spitzname „Motorpapst“ geboren und ich kam aus der Motorenecke gar nicht mehr heraus .Als dann die Sache mit dem Motorsport ans Laufen kam wurde es noch genialer. Bald war ich auf Rennstrecken europaweit unterwegs und konnte live die Früchte meiner Arbeit erleben .Ihr könnt euch nicht vorstellen was das für ein Gefühl ist wenn ein Fahrer mit „deinem“ Motor ganz oben auf´s Treppchen fährt. Alles in Allem also ein Traumjob…nicht sonderlich gut bezahlt ,aber ich kam zurecht.


Zeitsprung: 9 Jahre später.


Eine Frau tritt in mein Leben.Es dauerte nicht lange da kam die Frage auf: Wer zieht zu wem?
Da sie noch einen Sohn zu versorgen hatte und beruflich auch gebunden war ergab sich schnell die Erkenntnis das ich es sein musste der umzieht. Ich begann mit der Jobsuche im schönen Sauerland und ich wußte das es auf jeden Fall Porsche sein musste…den Virus hatte ich intus.


Bald legte mir meine heutige Verlobte einen Zeitungsartikel vor die Nase wo ein Porschemechaniker gesucht wurde. Dafür entschuldigt sie sich heute noch bei mir. Ich rief dort an und ein Vorstellungsgespräch war schnell vereinbart. Als ich dort ankam und die Werkstatt sah dachte ich nur: Naja, nur weil es eine Höhle ist muß ja die Leistung nicht schlecht sein. Der Chef duzte mich gleich und ein Termin zur Probearbeit war auch schnell gefunden. An dem Termin dauerte es etwa 20 min da hatte ich den Job. Und nun nahm das Schicksal seinen Lauf:


Erster Auftrag:
Einen zerlegten 3,4er 996-Motor zusammenbauen. Ich hatte zwei große Kisten voll mit Motorteilen .Ok, kein Problem…alles sortiert und dann anfangen.
Erster Punkt:
Kurbelwelle vermessen. Nachdem ich die Welle gereinigt hatte wollte ich diese vermessen um zu sehen das alles verwertbar ist .Ich fragte den Sohn vom Chef wo die Meßmittel seien,aber erntete zunächst nur ungläubiges Kopfschütteln.O-Ton:“ Machen wir nie…wenn die gut aussieht passt das schon.
“Watt???
Nach kurzer Diskussion verwies man mich auf eine Schublade unter einer Werkbank und ich fand tatsächlich eine Sammlung Bügelmessschrauben…andere sagen Mikrometerschrauben dazu.
Die sahen allerdings aus als wären diese als Schraubzwingen benutzt worden und Kalibrierstifte waren nur sporadisch vorhanden.Was sollte ich tun?
Ich fand mich mit dem ab was ich hatte und versuchte damit die Kurbelwelle zu vermessen…unter belustigten Blicken der Geschäftsleitung.
Als nächstes nahm ich mir die Lagergasse vor. Ich reinigte die Bauteile,spülte die Oeldüsen für die Kolbenkühlung und wollte dann neue Hauptlager,damit ich die Lagergasse montieren konnte um diese zu vermessen. Ich wurde auf ein Regal verwiesen in dem eine rote Schachtel sein sollte mit „guten“ Lagern. Ich suchte,fand aber nix. Auf erneute Nachfrage zeigte man mir den Lagerort und man staune: Es war eine Sammlung gebrauchter Lager.Klar…ein Lager kann ich tauschen…ein Schlechtes gegen ein gutes Gebrauchtes. Da war bei mir das erste Mal der Ofen aus.Wozu soll ich mir die Arbeit machen und alles vermessen wenn die Messmittel unter aller Sau und Neuteile auch Fehlanzeige sind?
Um es abzukürzen: An Neuteilen bekam ich einen Satz Pleuellager und zwei Zylinderkopfdichtungen.
Der Rest wurde (musste) mit viel Silikondichtmasse und Gottvertrauen zusammen gebaut.
Kein Spruch…genau so hat es sich ereignet und ich schließe auch hier erst einmal.
Morgen lest ihr dann:
Wie ich lernte ein Außlassventil mit einem Hammer abzudichten. (gelernt hab ich es nicht,aber gesehen)
Bis moin,

LG,

Thomas
__________________
Wenn du glaubst du hast alles unter Kontrolle...dann fährst du zu langsam!
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