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  #1  
Alt 26.03.2004, 13:29
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996 4S 996 4S ist offline
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Beitrag Der steinige Weg zu meinem Elfer

Auf mehrfachen Wunsch erstelle ich dann mal den Thread. Dann lasst mal hören wie ihr zu eurem Elfer gekommen seid.
Meine Geschichte könnt Ihr unter Link auf Seite 8 nachlesen.
Ich fühle mich übrigensgeehrt, dass ich den Thread eröffnen durfte.

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  #2  
Alt 26.03.2004, 14:16
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Micha Micha ist offline
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Micha
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Das reicht doch schon für das erste Buch. Ich hoffe nur für dich das es keinen zweiten Teil gibt weil du geschrieben hast. <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>Original erstellt von 996 4S:
<STRONG>Momentan sieht es bei mir nicht so gut aus und wenn ich meinen Porsche vielleicht in ein paar Monaten verkaufen muss, dann habe ich ihn selbst bezahlt, selbst gefahren und selbst wieder verloren. So ist das Leben und mir fällt dann was Neues ein.
</STRONG>[/quote]

Gruß Micha

P.S meinen Porsche habe ich mir auch erspart und leider hatte es nicht zu mehr gereicht. Damals vor ca 10 Jahren waren die F-Modelle noch günstig und die G-Modelle für mich noch unerschwinglich- heute gibt sich das vom Preis nicht mehr soviel, sind beide teuer.
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Immer einen Schritt voraus
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  #3  
Alt 26.03.2004, 17:15
Kutti Kutti ist offline
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Kutti
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dann erzähl ich auch mal meine geschichte, ist zwar unspektakulär und es hat bisher auch "nur" zu einm 964er gereicht, da ich auch für andere sachen geld ausgebe. anderswo habe ich das glaub ich auch schon mal kurz erzählt.

ich hatte mit 19 jahren die gelegenheit, ein 964er c4 cabrio über eine längere strecke zu fahren.
bis dahin war ich "nur" fan von porsche, seither bin ich verliebt. Ich bin dann bei offenem verdeck durch das nikolaital gefahren (wo man nach zermatt fährt). ist eine 2 spurige strasse die felswänden entlang führt. ihr wisst was jetzt kommt: der genialste sound aller zeiten hallte mir bei jedem gasstoss von den felsen zurück. ich hatte noch nie sowas beim autofahren empfunden und an dem tag hab ich mir geschworen: "ich kauf mir einen elfer bevor ich 25 bin".

der rest hat ganz einfach mit sparen zu tun. ich hab ganz bürgerlich auf meinen elfer hingespart, war ja normaler angestellter.

dann, mit 23, kam dann aber was dazwischen. ich habe mit nem kumpel, der ein paar jahre älter war, ne firma gegründet (gmbh), deren aufgabe die führung eines spielcenters war. ende 1999 haben wir eröffnet. im angebot war billard, dart videospiele und barbetrieb.
ich habe einen teil meines ersparten, dass ich für einen elfer ausgeben wollte, in meine selbständikeit gesteckt. habe sozusagen meine prioritäten neu gesetzt.

zu der zeit war ich aber nebenbei immer noch auf intensiver elfer-suche.
nach 5monate hatte ich ihn dann gefunden: mein schwarzes lieblingsspielzeug insgesamt habe ich fast ein jahr danach gesucht, da ich genaue vorstellungen was farbe, ausstattung, modell, zustand usw. hatte. ich bin in der zeit einige elfer gefahren. einige waren mehrere tausend günstiger, als ich für meinen schlussendlich bezahlt habe. aber das ist halt so, wenn man sich eingrenzt und was spezielles will.

älter als ein 964er kam für mich nicht in frage, weil mir die innenausstattung am 964 besser gefällt. und der 993er kaufe ich mir nur als turbo will heissen, damals noch zu teuer.

ich war also im april 2000 stolzer besitzer meines traumwagens (neben 993turbo, 964er rs, 996er gt2, 356 speedster, vw käfer cabrio, t1 bulli, 64er mustang cabrio , wenn ich denn geld hätte) .
vielen leuten hatte das natürlich nicht gepasst, dass ein 24 jähriger ne firma aufmacht und elfer fährt. bin niiiiie, nicht einmal mit dem elfer zum geschäft gefahren, um tratschgeschichten zu vermeiden. die walliser sind ziemlich missgünstige leute.

dann, wie es so im leben geht, gabs dann differenzen zwischen meinem geschäftspartner und mir. ich wollte ihm seine teil abkaufen- er wollte nicht, da blieb mir nichts anderes übrig als zu verkaufen
ihr müsst wissen, da steckte mein herzblut drin. ich habe mit meinen kumpels einen monat tag und nacht den laden um- und aufgebaut, während mein damaliger kumpel noch voll beruftätig war, sprich geld verdiente und wenig beim umbau mithalf. ich war der geschäftsfüher, habe buchhaltung und alles was dazugehört mit meinem vater in endlosen stunden in meiner freizeit erledigt- und dann übernimmt einer, dessen job wie ein angestellter war, am abend sich um nix mehr kümmern musste, das geschäft. war natürlich frustrierend.

ganz einfach hab ichs ihm dann doch nicht gemacht: da ereigentlcih von geschäftsführung und bilanzen keine ahnung hatte, habe ich ihm vorgeschlagen, milchbüchleinrechnung zu machen. hab nen preis genannt, haben drum gefeilscht, sind uns einig geworden, hab mein geschäft verkauft.
muss dazu sagen, dass ich finanziell gesehen, DASS geschäft meines lebens gemacht habe
er hats dann gemerkt, als ihm sein treuhändler, den ich ebenfalls kenne, gesagt hat, dass er vielzuviel bezahlt hätte. der treuhändler hat mir dann auch gesagt, dass mein ehemaliger kumpel schei.swütend war.
er wollte mich dann noch verklagen um einen teil seines geldes zurückzubekommen, aber er hatte ja keine chance. was kann ich dafür, wenn einer bereit ist, zuviel zu zahlen. (mir sind die smilies ausgegangen).

soweit meine geschichte. zum elfer kam ich ganz klasisch, übers sparen. gesucht bis ich den richtigen gefunden hatte, dauerte allerdings ziemlich lange.
jetzt könnte ich mir auch nen 993er turbo holen, bin auch schon probegefahren, aber es wäre zur zeit unvernünftig. ich bin daran, mit einem teil des kapitals durch den verkauf der firma mir was neues aufzubauen. ich hoffe da es im sommer die ersten früchte trägt.
der turbo läuft mir nicht weg, den ich hab an meinem 964er nach wie vor genausoviel spass, wie an dem tag als ich ihn kaufte.

in dem sinne....

grüsse kutti

Porsche 4ever

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  #4  
Alt 26.03.2004, 19:23
GinTonic GinTonic ist offline
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Zum Thema "Ärger mit Geschäftspartnern" könnten wir einen eigenen Thread aufmachen -mein letzter hat jedenfalls nach zwei Jahren überflüssiger Gerichtstermine und zwei verschlissenen Anwälten mir einen dicken Porsche geschenkt aber das ist eine andere Geschichte...

Mein erster Porsche war ein 912er in dark-burgundy und den hab ich nur gekauft weil meine damalige Freundin "Izi" und heutiges Teammitglied bei O´Friends einen haben wollte. Wir hatten zwar ein klassisches Cabrio - einen 504 Peugeot Pininfarina V6 und einen Jaguar MK-2 aber ich wollte noch einen Triumph TR-3 oder TR-4. Verschiedene Modelle haben wir probegefahren, aber irgendwie waren ihr die Kisten zu hart, zu laut, zu nahe am Boden und die Schaltung zu schwergängig.

"Ich will einen 911er.." sagte sie entschlossen und liess mich mit diesem Wunsch alleine - "...einen viperngrünen oder einen kanariengelben - hauptsache nicht rot - und keine schwulen Faltenbälge an der Seite, die mag ich auch net..." Also Madam will ein F-Modell was ihren guten Geschmack als Art-Direktor gerecht wird - keine Frage.

O.k. Meine Triumphpläne wurden zurückgestellt - ich bin ja noch jung ;-)

Wo findet man ein bezahlbares solides F-Modell, diese Frage stellen sich vermutlich viele hier und nach einigen Besichtigungsterminen stand fest - für mein Budget gab es nur ranzige Kisten und darauf hatte ich noch nie Lust.

Meine Eltern hatten sich zwischenzeitlich ein Ferienhaus in Sarasota, Florida gekauft - ein herrliches Investment mit zwei Garagen für Fullsize cars also nutzte ich meinen Urlaub dort und graste Florida nach einem rostfreien Exemplar ab. 912er gibt es USa noch einige, aber die waren auch nicht rostfreier als die 911er aber dafür meist ein gutes Stück preiswerter.

Mit Modem und Notebook suchte ich den Bundesstaat ab und irgend ein Nachbar erzählte mir dann das in der Sarasota Herald Tribune ein 912er unter den normalen Kfz´s angeboten steht. Der 912er war nach seiner ersten Auskunft rund 25 Jahre in einer Hand - davon aber rund 10 Jahre in Alaska und auf Hawaii in Storage-Häusern gelagert.

Irgendwann musste er weg und der Verkäufer hatte ihn für seine Tochter vor einem Jahr gekauft. Die kam aber mit dem Getriebe und Handling überhaupt nicht zurecht, da sollte er weg.

Der Besichtigungstermin war nur 10 Minuten von unserem Haus entfernt - also ein Heimspiel für amerikanische Entferungen - ich bin sicher 1000meilen durch Florida gedengelt. Rostlauben hatte ich genug gesehen aber vielleicht hab ich ja mal Glück, dachte ich.

Naja, ihr könnt es glauben oder nicht, aber ich spüre es nach 15 Jahren Oldtimerei im Magen - auf eine Entfernung von 5 meter - ob ein Wagen solide ist oder nicht - natürlich robbte ich zusätzlich unter den Wagen und der äussere Anschein - originaler matter Lack - ein 68er...trügte nicht. Um den Tank herum war ein Blech verrostet und in der berühmt berüchtigten Ecke beim Einstieg gammelte es auch etwas - Bremsen nicht wirklich leichtgängig - die Amis wechseln vielleicht Öl aber - Bremsflüssigkeit? - war doch immer genug drin ;-))Die Chromfelgen hatten sich gegen die erhöhte Wärmeentwicklung der Bremsanlage bereits mit ablösendem Chrom gewehrt - aber es war noch tragbar.

Eine Nacht drüber geschlafen - etwas am Preis gedrückt und ich war Besitzer eines dunkelroten Porsches. In Amerika gibt es ja nur 100 Dollar noten - ein dickes Bündel davon hab ich jedenfalls bezahlt. Ich sollte ja auf keinen Fall einen roten kaufen und dunkelrot ist nicht rot. Meine Freundin hat mir das Dunkelrot später verziehen und der Wagen hies "Barney.

Per Internet und UPS bestellte ich auf der anderen Seite von Amerika eine neue Auspuffanlage von Sebring, sündteure Bremssättel, Scheiben, Beläge und Klötze - wenn schon Porsche, dann aber auch Porsche-Bremsen. 2000 Dollar später war ich im Besitz dieser teuren Teile sowie eines Reparaturblechs das ich sauber einschweissen liess. Bremssättel hinten hab ich selbst überholt, dabei hab ich allerdings mehr als einmal geflucht weil die Kolben ihre Postion nicht wirklich verlassen wollten.

Zwei Wochen später war der Wagen fahrbereit und meine Freundin kam zu Besuch. Den 912er hatte ich mit einer himmelblauen Persenning abgedeckt - unter der auch schon der Gelbe von Charlotte geschlafen hat - es war einer der schönsten Momente in meinen Leben als ich den Neuerwerb präsentieren konnte - den matten Lack hatte ich mit Wasser und einem 2000er Schleifpapier abgezogen und danach ca. 15mal poliert. Der Wagen glänzte danach wie eine Speckschwarte und in den tiefen des Lacks konnte man die feinen Risse von Floridas Sonne erkennen. Patina eines Klassikers so wie sie sein sollte !!!

Izi war zufrieden und ich war glücklich.

Jetzt hatten wir nur noch ein Problem - der Wagen war am falschen Ort und in der Garage konnte ich ihn nicht stehenlassen. Also brachten wir den Wagen auf eigener Achse nach Jacksonville - vorher demontierte ich alle Schriftzüge und Chromteile - weil die ja nicht unbedingt verloren gehen sollten.

Auf der Fahrt nach Jacksonville dann ein Schock - plötzlich knatterte der Motor und ich dachte mir - Shit - Motorschaden und das auf halber Strecke. Knatternd haben wir den Wagen dann verladen und ich suchte zurück in Deutschland schon mal nach einem Ersatzmotor.

Von Bremerhaven nach München sind rund 900KM die hat er trotz heftigem Krach abgespult - und der Fachmann stellte später nur fest das ich die Auspuffdichtung wohl nicht nachgezogen hatte - Till wird jetzt lächeln - sowas passiert halt. Bekommt eine Dichtung so nahe beim Motor Luft - verbrennt sie einfach und dann wird es ziemlich laut- daher das knattern was sich von einem Lagerschadengeräusch nicht wirklich unterschied.

4 Jahre und 15tsd KM später - einige Touren durch die Dolomiten - habe ich den 912er mit einem überholten Getriebe nach Wien verkauft - der Typ hat das Auto als erstes lackieren lassen - so ein Schnarchpipi - der originale Lack hatte so eine schöne Patina - aber man kann nicht immer erwarten das ein Käufer das tut was angemessen und stilvoll ist. Die wundervollen Cibies hat er mir auch gegen Preisnachlass dagelassen und die sind inzwischen als Deckenlampen im Wohnzimmer installiert.

Soweit die Geschichte meines ersten Porsches und jetzt muss ich mal bei www.elferhelfer.de schaun, der hat noch Bilder online.







Der 912er ist meiner Meinung nach ein Geheimtip um preiswert ein F-Modell zu fahren, mit Webervergasern und Big-Bore Kit ist mir jedenfalls kein früher 911T davon gefahren. Die Gewichtsverteilung ist ideal um schnell aus Kurven zu kommen ohne das das Heck gleich überholen will.

Leider habe ich keinen 912er mehr in meiner Sammlung - aber beim Schreiben dieses Artikels hab ich die Geschichte nochmal durchleben dürfen...

Aus dem Ölsumpf

GT
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  #5  
Alt 26.03.2004, 21:28
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996 4S 996 4S ist offline
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Schöne Geschichte und noch viel schöneres Auto!! Auch in der Farbe. Eben kam meine Freundin übrigens, schaute mir über die Schulter und meinte "So einen will ich auch!" Soll ich jetzt in die USA fliegen?
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  #6  
Alt 26.03.2004, 21:32
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Schwatten911 Schwatten911 ist offline
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Hi,

mein steiniger Weg.

Tja, ich gehöre zu den Leuten, die schon lange von diesem Auto träumen. In meiner Straße hat lange eine Familie gewohnt, die sich regelmäßig einen neuen 11er für die Ehefrau gekauft hat. es waren alles G-Modelle. Ich kann mich auch nicht mehr daran erinnern, ob ich zum ersten mal durch den Klang oder durch die Optik des Wagens Aufmerksam wurde. Ich weiß noch, die hatten ne nette Tochter, hieß Andrea und die mochte mich sogar. War zu schüchtern. Na ja, vielleicht hätte ich schon etwas früher Porsche fahren können. Sind dann aufgrund eines Familiendramas aus unserer Wohngegend weggezogen. Und Porsche war erst mal aus dem Leben.
Annika (meine Tochter)war geboren, 92, 93 kam irgendwie die Sache zurück. War in Essen im PZ, da standen tatsächlich noch G-Modelle, waren ja noch top aktuelle Porsche. Konnte mir aber zu der Zeit noch kein Auto für 50000 DM leisten. Hatte gerade für 20TDM einen OMEGA gekauft, da ich selber angefangen habe, wieder die Schulbank zu drücken und ein zuverlässiges Auto brauchte. Meine Frau studierte noch. Traum wieder mal begraben.
Ich wurde mit meiner Zweitausbildung fertig, meine Frau kurz darauf im April 95, Ende 95 all das gesparte Geld in den Umbau (Renovierung) des bisher vermieteten Hauses meiner Eltern gesteckt, da wir da eingezogen sind. Wieder kein Geld. Traum war nicht präsent.
98 oder 99 hat ein Kumpel Unterlagen von einer Firma bei Aachen [url=http://www.jb-s.com[/URL] von der Motorshow in Essen mitgebracht. Die bauen einem den Traumporsche wie man möchte. Thema war wieder aktuell. Bauen wir einen 231PS-Porsche zu einem 993 um. Das war mein Traumwagen.

Der 993.

Luftgekühlt, schöner breiter Popo und das bei jedem Auto. Nur die steilen Kotflügel waren leider wech.
Traumauto ausgerechnet, kam an 100 TDM, zu der Zeit wurde ein Umbau 64er zu 993 dort angeboten für 80TDM mit ca. 20000 km gelaufen, hatte das Geld nicht, sonst .....

Thema gestorben.

Ich hatte einfach für so ein tolles Auto kein Geld. Es kamen auch immer wieder andere Sachen die gekauft oder bezahlt wurden. Ich weiß nicht mehr warum, auf einmal im Jan. 2002 kam es wieder hoch.
In unserem Ort wurde ein 78er SC verkauft. War ein tolles Auto, hatte aber einen 3,2 ltr.-Motor drin, Laufleistung war nicht bekannt, wurde von mir nicht gekauft.

Damit begann der Weg. Ich gehörte ebenfalls zu den Leuten, die im Laufe der Zeit eine "Angst" entwickelt hatten, etwas falsch zu machen.

Es gab Autos, die wurden ohne Tacho zum Verkauf angeboten, Scheckheft bis 40000 Meilen in 95, die restliche Laufleistung von den angeblichen 55000 Meilen in weiteren 7 Jahren,

es gab sicherlich gute Autos, die ich nicht gekauft hatte, weil der Weg zu weit war und ich keinen Kumpel mit Ahnung hatte,

ich hatte die Klassikgarage beautragt, wo Anbieter dann trotz Zusage eines Besichtigungstermines lieber vorher an einen anderen verkauf haben,

ich habe bei vielleicht guten Autos nicht zugeschlagen, weil die den niedriger verdichteten Motor hatten, was mich vielleicht gar nicht stören würde, weil ich nicht zu den "Schnellfahrern" sondern den Genießern gehöre.

Ich hatte auch einen schönen Italiener, der vom Händler direkt importiert wurde, angeblich 3.Hand, kein Scheckheft, Fragen warum er als Direktimporteur nicht den alten Brief kopiert hat, wurden mit Schulterzucken beantwortet, hätte mich wirklich fast dafür interessiert, wenn nicht zum Kaufpreis noch wegen der kaputten Frontscheibe ein Versicherungsbetrug meinerseits oder eine von mir gezahlte neue Windschutzscheibe hinzugekommen wäre. Habe es dann gelassen.
Schönes Auto!

zum guten Schluß habe ich von unserem Harry ein blaues Cabrio nicht gekauft, weil ich ihn nicht kannte und nicht blind kaufen wollte.
Heute, Harry hat sich danach im Elfertreff angemeldet, würde ich es machen. Leider zu spät.

Gekauft habe ich mein Auto dann in 08/2003 bei der Fa. Roock in Leverkusen.
Ein "Oldtimer-Händler" im Kölner Raum hat ihn im Internet "als von Roock gewartetes Auto" angeboten und ich wollte ihn besichtigen. Der Wagen ständ noch in der Werksatt und er würde ihn holen wenn ich ich einen Besichtigungstermin wolle, an dem Sonntag, an dem ich mir das Auto ansehen wollte ging es aber nicht. Ich habe das Auto wieder aus dem Gedächnis verloren, bis Roock es selber angeboten hat.

Dann lief alles anders, als ich es mir jemals vorgestellt hatte.

Samstags fuhr ich nach Leverkusen und habe mir den Wagen angesehen und Probegefahren. Zum ersten mal 915er-Getriebe. Läßt sich doch super schalten. Warum war mir immer ein G50 wichtig? Wagen fährt prima, bin aber sehr vorsichtig gefahren. Zurück nach Roock, ein paar Sachen zum Auto geklärt.
Italiener, keine genaue Vorbesitzerzahl bekannt, kein Scheckheft, aber Auto mit gesundem Motor und guter Substanz, Ex-Kotflügelschaden. Preis ok.

Nach meinen bisherigen Vorstellungen:

Komplettes Vorhandensein von KO-Kriterien, außer der Preis!?

Montags erfährt meine Frau von ihrer Brustkrebserkrankung, ich rufe bei Roock an, sage mein Interesse an dem Auto ab.
Dienstag, ich hatte Urlaub genommen, weil meine Frau am Mittwoch ins Krankenhaus kam, bin ich nach Zureden ihrerseits nach Roock gefahren, Auto nochmals angesehen, noch en paar Punkte geklärt, Vertrag unterschrieben und wieder nach Hause.
So emotiontslos habe ich mir einen Porschekauf nicht vorgestellt.

Ca. 1,5 Wochen später habe ich den Wagen abgeholt. Meine Frau war gerade ein Wochenende wieder zu Hause, Samstag eine kleine Ausfahrt, das war unser erstes Erlebnis. Es war schön, aber hatte einen faden Beigeschmack.

Jetzt bin ich froh, den Wagen gekauft zu haben. Ich hatte bisher schon schöne Stunden, trotz der genannten Probs mit meiner Frau. Ohne diesen emotionslosen Spontankauf hätte nicht schon einige Leute aus dem Elfertreff kennengelernt und hätte auch jetzt nicht mehr die Chance, nach einem geeigneten Auto zu suchen.
Kurz bevor meine Frau ihre letzte Chemo hatte, wurde bei meinem Vater Lungenkrebs diagnostiziert. Er hängt jetzt verständlicherweise voll in den Seilen, muß mich also um den eigenen Garten ( Frau kann nach OP wohl nie mehr ihren Garten so pflegen wie sie es möchte ) als auch teilweise um den Garten meiner Eltern kümmern.
Ich bin froh, wenn ich ich dann Zeit finde, meinen "Kleinen" auszuführen, zum Suchen blieb jetzt keine weitere Zeit mehr!

Ich habe noch einiges an dem Auto zu machen, aber alles kommt so nach und nach. Ich bin erst mal froh, dass ich ihn habe!!!

Gruß
Andreas

__________________
Gruss
Andreas

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  #7  
Alt 26.03.2004, 21:50
Frijack Frijack ist offline
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Frijack
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@ andreas

da fährt's mir echt in die magengegend.

so ein gefühlskarussel.

auf der einen seite traumauto gefunden, aber wegen der gesundheitlichen probleme der liebsten menschen am boden.

ich glaube mir deine situation vorstellen zu können, denke aber dass es tausendmal schlimmer war.

das wichtigste an der geschichte fehlt aber.

ich hoffe es geht beiden besser?!

sag bitte ja .....

gruss
frank
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  #8  
Alt 26.03.2004, 22:27
pöhli pöhli ist offline
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pöhli
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Also bei mir war das ganz unspektaktulär - es hat nur ewig gedauert, bis ich das umsetzen konnte, was mir schon seit Urzeiten im Gedächtnis war:

Ungefähr im Jahr 1973 kam der Tag, an dem in unserer Garage der erste Porsche stand. Mein Vater hatte "zugeschlagen". Ein 911 E Targa in Gelb. Ein Muttertagsgeschenk, da brauchte er noch eine Rechtfertigung für das was er tat

Damals war ich 7 Jahre alt und natürlich war die Faszination Porsche bei mir - so richtig nahe und mit reinsetzen - in mich eingeschlagen.

Es folgten im Laufe der Jahre weitere Porsche-Modelle, jedes Jahr zum Frühling hin ein anderer, fragt mich nicht warum mein alter Herr das so gehandhabt hat. Der Freund von ihm kam eines Tages mit einem weissen an - mit rotem "Carrera"-Schriftzug an den Seiten. Ein echter RS - den hat er wieder verkauft, war ihm zu unbequem. Für mich war das eine Katastrophe, das war der bisher g.e.i.l.s.t.e. Elfer, in dem ich mitfahren durfte. Irgendwann kam dann mein Vater mit einem der bleibt mir in heisser Erinnerung, das war 1984 - ein 911er RUF-Turbo in dezentem silbergrau-metallic. Ich hatte damals gerade den Führerschein und wollte nichts anderes als mit dem RUF mal fahren. Durfte ich nicht, im Nachhinein versteh ich das. Meinen Elfer fahr auch nur ich.

Ich fühlte mich also wie der Esel, dem man mit dem Stock die Möhre vors Maul hält und der deswegen rennt und rennt, aber nie an die Möhre rankommt. Dauernd umgeben von den Elfern der väterlichen Generation, aber mehr als gucken war nicht.

Irgendwann beschloss ich dann zu sparen. Immer was zur Seite legen und schön weiter dem Traum entgegen - es war Traum und Ziel zugleich, bis dann durch die Scheidung der "Porsche" in Form von damals noch DM an die Ex-Gattin floss. Das führte natürlich eher nicht zum Ziel; das Ergebnis war im Ende ein MG-F. Das war glaub ich 1999. Durch einen unverschuldeten Totalschaden war ich dann 3 Jahre später in der Situation, dass ich ein neues Auto brauchte. Und irgendwie kam dann aus dem Bauch raus die Entscheidung, einen Elfer zu kaufen. Ich hatte was beiseite gelegt und der Erlös vom Totalschaden tat sein übriges.

Alles in Allem habe ich 16 Jahre auf meinen Traum gespart und nachgedacht und dann schlußendlich mein Ziel erreicht. Was lange währt, wird endlich Gut - so ungefähr könnte man das wohl beschreiben.

Grüße,
Pöhli
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  #9  
Alt 27.03.2004, 00:32
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El Mato El Mato ist offline
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El Mato
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Hallo zusammen !!

Bei mir war es folgendermaßen....muß dazu auch mal etwas in die Vergangenheit gehen.
Nach der bestandenen Fahrprüfung im Golf 2,wußte ich gleich das Golf nicht mein Ding ist.Habe dann rumgeschaut und bin fündig geworden. Das Objekt der Begierde war ein Ford Capri III V6 2,3
Als 1. Auto schon nicht übel,hihi
Die meißten meiner Kumpels hatten derzeit Fiesta 1 Kadett D und Polo 1.
Der Capri wuchs mir ans Herz und ich fing an ihn nach und nach neu aufzubauen.Zwischendurch hatte ich noch ne menge anderer Fahrzeuge für den Winter.
Der Capri bekam Saison Kennzeichen.
An einem Treffpunkt wo Ich mich regelmäßig aufhielt,parkte immer ein 964.
Mir fiel sofort die ähnliche Dachpartie,hintere Seitenscheiben und Form der Frontscheibe auf.Ich befand den 911 dann damals auch als cooles Fahrzeug
Mit 21 kaufte ich mir dann ein Porsche Buch.Das las ich damals auf meinen Zivildienstlehrgang. Seither war es immer mal mein Traum einen 11er zu fahren,das Buch war Schuld. Es hat mich einfach völlig neugierig gemacht und ich habe mich immer gefragt was es wohl für ein Gefühl wäre ein solchen Wagen zu fahren.Die Jahre vergingen der Capri wurde wieder Reparaturanfällig und die Schrauberei nahm kein Ende. Also stellte ich ihn beiseite. Dann habe Ich mir einen Ami zugelegt.Sowas wollte ich auch immer mal fahren.Es war ein 85 er Oldsmobile Custom Cruiser mit 5.7 Liter V8. War echt lustig und Kofortabel.Aber das ding fraß Spritt bis der Arzt kommt!!! Die letzten 4 Jahre fuhr ich dann einen Mazda 626. Der hatte dauernd Temparatur probleme. (Wasserpumpe defekt,Kühler defekt) zuletzt funktionierte der Elektrolüfter nicht mehr und er holte sich auf der Autobahn den Hitzetod.
Naja Spaß hat die Karre eh nicht gemacht.
Also muß ein neues her. Und Autofahren sollte mal wieder Spaß machen,außerdem wollte ich wieder den Klang eines 6 Zylinders. Hab das die 4 Jahre echt vermißt!!
Hab dann viele Autos angeschaut. BMW etc.
Aber mich konnte nix richtig überzeugen.Plötzlich kam der Porsche gedanke in mir hoch. "Hey da war doch mal was...schauen wir doch mal was son ding kosten tut.. "
Hab dann gezielt nur nach 11er geschaut.Habe nach ca. 2 Monaten einen gefunden wo der Preis fürs Auto meiner meinung nach I.O. war.Mit Kompletter Historie 2 Vorbesitzer und unverbastelt mit 1. Lack.
Ist zwar teurer geoworden als das neue Auto geplant war,aber das Motto lautete "Jetzt oder Nie" Leider hat es nur für n G Modell gereicht,aber die Seele ist zufrieden
Übrigens lebt der Capri immer noch . Habe ihn jetzt 14 Jahre Hoffe der Porsche bleibt auch solange.

Beste Grüße an alle

Elmato
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  #10  
Alt 27.03.2004, 10:00
Klaus von Baden Klaus von Baden ist offline
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Klaus von Baden
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Ein schöner Thread, die Jungs werden einem so richtig sympathisch. Ich lerne so langsam, warum hier im Forum so viele an den Oldtimer-Modellen hängen.

Gruß Klaus
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  #11  
Alt 27.03.2004, 11:46
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wba wba ist offline
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..wie mich als Knirps der Virus infizierte, war ja bereits nachzulesen (wer damals noch nicht...hier ist der Link)

Das erste eigene Auto, wie bei vielen meiner Generation, war ein Käfer. Baujahr 60, große Heckscheibe, Schiebedach. Der Lohn fürs bestandene Abi (und zu dem Zeitpunkt auch schon stolze 12 Jahre alt).

Im Laufe von Bund und Studium wechselten die Autos mehr oder weniger rasch. Nur zwei Dinge blieben konstant:: der Hunger nach immer mehr Leistung und der sehnsüchtige Blick nach jedem 11er.

Nach dem Studium stieg ich bei einem "Freund" in seinem Unternehmen ein, und wir machten als Team aus dem Stand einen tollen Job. Der Drang nach einem 11er wuchs proportional zum sanft steigenden Einkommen (welches aber immer noch nicht ausreichte). Zwei Jahre später war es dann soweit: nein, nicht der 11er, leider. Mein "Freund" ließ mich mit einer erklecklichen Summe Verbindlichkeiten sitzen. Es hätte für mehr als einen 11er gereicht... Aus der Traum. Ende Gelände.

Nachdem ich ein paar Wochen in einer Flasche gewohnt hatte (Allohol löst keine Probs, aber er macht sie so wunderbar unscharf...), beschloß ich, daß mich das nun auch nicht ins Aus stellen könnte. Ärmel hoch, wo steht das Klavier? Was trag ich in der anderen Hand? Auf das Pech mit einem "Freund" folgte das Glück des Tüchtigen.

Ein paar Jährchen späten konnte ich ein so gutes Geschäft abwickeln, daß der Gewinn ausreichte, mit einem vernünftigen Vergleichsvorschlag die restlichen Verbindlichkeiten zu tilgen. Ich packte mir also die Scheinchen in die Tasche (dem Banker 35 Tausender cash unter die Nase zu halten, den Triumph wollte ich doch auskosten!) und machte mich auf den Weg zur Bank.

Dort hatte man meinen "Freund" nie ausfindig machen können (abgesetzt ins Ausland, Namen geändert durch Heirat, wohl auch wenig Interesse seitens der Bank...man hatte ja mich). Ich wußte allerdings, wer und wo er war. Also schlug ich dem Banker vor, die Verbindlichkeiten zu halbieren, mich für die Hälfte meines "Freundes" zu entlasten. Zu meinem allergrößten Erstaunen nickt der Krawattenträger schon, ehe ich überhaupt weitersprechen konnte. Dann - mich schlug es fast vom Stuhl - stelle er die schicksalhafte Frage, welche Raten ich mir denn für meine Hälfte vorstellen würde.

Ich glaube, so schnell haben meine Hirnzellen noch nie die Elektronen ausgetauscht, ich hörte fast die Synapsen klicken. So muß das sein, wenn ein Erfinder einen Geistesblitz hat. Ich umklammerte das Geldbündel in meiner Tasche fest, warf dem Banker lässig-locker eine Zahl entgegen (die so unverschämt niedrig war, daß er eigentlich garnicht zustimmen konnte), schoß dreist noch ein "aber zinslos" hinterher...und mußte mich beherrschen, nicht einen Urschrei loszulassen, als der Knabe auf den anderen Tischseite wiederum gnädig nickte.

Ein paar Unterschriften später wanderte ich mit vertraglich halbierter, zinsfreier Verbindlichkeit, einer lächerlichen Monatsrate und 35 glühenden Tausendmarkscheinen in der Tasche betont gelassen aus der Bank. Erst, als ich in meinem damaligen ollen 320er BMW saß, gab ich meinen Stimmbändern grünes Licht für einen Schrei der Freude.

Und lenkte den zitronengelben BMW umgehend zu einem Porschehändler. Ich hatte spontan beschlossen, nach diesem völlig unerwarteten Verhandlungsausgang dem Virus Porsche endlich nachzugeben. Beim Porschehändler stand ein dunkelblauer SC targa. Ein traumhaft schönes Auto. Als ich darum herum schlich, hörte ich ihn ganz deutlich flüstern "kauf mich!" - eine Stunde, 1.000 heruntergehandelte Märker und einen herausgeschlagenen neuen Teppichsatz später war ich stolzer (Zweit!-)Besitzer eines PORSCHE.

Das ist jetzt fast 20 Jahre her. Manch einer mag es unvernünftig finden, statt Bankschulden zu begleichen sich einen 11er zu kaufen. Ich hab's nie bereut. Und seitdem auch nie wieder ein anderes Auto als einen 11er gefahren (naja, außer den Mini ).

Gruß
Wolfgang
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  #12  
Alt 27.03.2004, 12:11
GinTonic GinTonic ist offline
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR> Ich lerne so langsam, warum hier im Forum so viele an den Oldtimer-Modellen hängen. [/quote]

Ach ja ? ;-)))))))))))))))))))))

...der ursprüngliche Genuss von körperlich spürbaren und hörbaren Resonanzen die sich in der Magengrube und den Mundwinkeln sammeln...

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  #13  
Alt 27.03.2004, 19:00
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930'er Power 930'er Power ist offline
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Ja dann muss ich auch etwas weiter ausholen....
Auf dem Schulweg in die "Grundschule" musste ich jeden Tag an einem Haus vorbei,in und vor dessen Garage standen immer 2 11fer in ROT. (Deshalb eventuell meine Rotmacke.Damals war ich 6-7 Jahre alt und schwermte ständig bei meinen Eltern von diesen roten Auto's... Mein Daddy sagte damals wenn Du schon fleissig in der Schule bist und mal Dein Abi machst, dann kaufe ich Dir einen davon. Er wusste damals sicherlich schon ganz genau, das 1. ich niemals ein Abi schaffen würde und 2. das Er nicht mal im Traum soviel Geld aufbringen könnte.
Ein paar Jahre später hatte ich dann die eine Corvette - Macke und habe bei jeder Vette sie ich gesehen habe Fotos geschossen und bei Kumpels geprahlt das die Teile irgendwelchen Onkel's gehören...
Dann´vergingen die Jahre und die Automacken (Porsche & Corvette) wurden auch unerschwinglich !! Die Jahre vergingen, aber der Porsche Traum nicht, immer wieder setzte ich mir den Floh ins Ohr mir einen Elfer zu zulegen, aber woher nehmen wenn nicht stehlen .. Und wenn ich dann Zuhause mal von meinen spinnereien erzählte, dann bekam ich immer zur Antwort "nun hör doch endlich auf damit, das kann sich doch ein normaler Mensch garnicht leisten.
Eine gute Bekannte, die öfters bei meinen Eltern zum Kaffe kam sagte wenn das Gespräch mal wieder aufloderte nun laß doch dem Jungen seinen Spaß, er ist doch Jung und will sein Leben leben aber meine Eltern wollten davon nichts wissen....
Dann habe ich mal einen Porsche in der Zweiten Hand gelesen für 20.000,-DM, auch noch in ROT und ich war Feuer und Flamme und dachte mir, 20 Mille lassen sich doch sicherlich irgendwie auftreiben...habe einen Besichtigungstermin vereínbart und als der ältere Herr mich schon sah (damals schlappe 20-25 Jahre alt) verdrehte er die Augen und wußte sicherlich schon gleich das ich weder die Kohle und null Ahnung vom Porsche hatte Ratenzahlung wollte er nicht Dann habe ich irgendwie den Traum in die Ecke gestellt und es war für ein paar Jahre Ruhe. Im Jahr 1995 hatte ich dann durch Zufall ein große Garage (180Qm) ergattert und nach einigen Monaten dachte ich mir es ist Platz genug für ein Funauto und fixierte mich auf einen schöne alte Corvette, mein zweiter Kindheitstraum ging endlich in Erfüllung... eine 76'er Corvette Stingray konnte ich mein Eigentum nennen und das schöne Teil schmückte 4,5 Jahr meine Garage !!!!
Es war ein Super schöne Zeit und dann bekam ich einen Flitz wegen einer zweiten Harley die ich unbedingt haben wollte, dafür fehlten mir ein paar Taler und ich habe die Vette schweren Herzens verkauft
Stand anschließend mit 2 Harley's in der Garage und überlegte was mich eigentlich gebissen hat
Keine Woche später habe ich die Harley wieder verkloppt und wollte gleich einen Termin beim Arzt für Gehirnkrankheiten machen, denn meines schien etwas zu spinnen... die schöne Vette weg und die neue Harley auch "die ich eigentlich nicht brauchte. Sooooooooooooooooooooo jetzt kommt's da war er nun der Platz in meiner Garage und ein paar Taler von dem Verauf meiner Harley und da kam er wieder der komische Kindheitstraum "nur war ich mittlerweile schon 35 Jahre alt !!!!
Den ganzen Tag habe ich Mobile.de und sonstige durchstöbert und mir die Porsche Anzeigen hoch und runter durchgelesen....
Etwa eine Woche später sah ich durch Zufall die Anzeige Porsche Turbo, Bj 82, guter Zustand für 27.000,-DM zu verkaufen
Dachte mir so, mensch ein Turbo wäre ja der Megahammer, eigentlich ja der Supertraum, aber für das Geld kann der ja nichts taugen ....
Die Anzeige ließ mir einfach keine Ruhe, nach ein paar Tagen habe ich einfach mal angerufen und fragte was denn mit dem Wagen sei, weil er ja ziemlich günstig ist ... der Herr am anderen Ende meinte nichts alles bestens. Er bot mir sogar an mit mir zu einem PZ zu fahren und den Wagen checken zu lassen, draufhin dachte ich mir das er sicherlich nichts zu verbergen hätte.
Er hat ein neues Gutachten und wenn ich wirklich Interesse an dem Wagen hätte würde er es mir per Post zukommen lassen...als ich es ein paar Tage später in der Hand hielt wär ich beinahe gestorben vor Aufregung. Das Ding sah aus...ich dachte mich erwartet eine halbe Grotte für den Preis, aber im Gegenteil.
Nun überschlugen sich meine Gedanken
wie komme ich jetzt zu diesem Auto, (ich vollkommen Ahnungslos, noch nieeee in einem Porsche gesessen !!!!) und soll beim Kauf nun einen schlauen Eindruck machen
Als ich den Verkäufer anrief und ihm mitteilte das ich sehr interessiert bin sagte er auf einmal das er die Besichtigung gleich mit einem Berlinbesuch vereinbaren würde und sich seine alte Heimatstadt mal wieder ansehen will. Das passte wie die Faust aufs Auge, konnte keine Nacht mehr schlafen, denn ich hatte auch Angst das doch noch ein anderer den Wagen wegschnappt...dann kam der Tag als "mein" Turbo bei mir in der Garage um die Ecke bog und ich wurde fast Ohnmächtig !!!!
Auto wurde besichtig (war bei Lundt auf der Bühne) Getriebedeckel leicht undicht und Bremsanlage vorne fertig) Anschließend haben wir uns auf 26.300,-DM geeinigt und der nette Herr fuhr mit der Bahn nachhause !!!!
Seit diesem Tag bin ich stolzer Porschbesitzer Könnt Euch garnicht vorstellen wir meine Eltern aus der Wäsche geschaut haben, denn denen musste ich ja meinen verwirklichten Traum als erstes zeigen...habe vorher KEIN TON erzählt !!!!
So, nun habe ich bestimmt alle Vorberichte mit meiner Länge gesprenngt und bitte nicht auf Schreibfehler achten, denn ich habe einfach drauf los geschrieben....
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Gruß Stefan,
der sich erst einmal von seinem Porsche trennen musste ...
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  #14  
Alt 27.03.2004, 20:18
Magic Magic ist offline
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Magic
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Der Weg meines Bruders und mir schien vorgezeichnet. Wir wuchsen in einem schönen Haus in einer guten Wohngegend, mit großem Garten, Swimmingpool, zwei Hunden und einem Porsche auf. Es war ein nagelneuer 911 S Baujahr 1973 und der ganze Stolz unseres Vaters. Wenn er uns damit in den Kindergarten und später in die Schule fuhr, war das immer ein ganz besonderes Erlebnis. Alle anderen schauten dann immer so komisch und man fühlte sich fast wie ein kleiner Star, wenn man aus dem Wagen stieg. Zwar konnten wir anfangs nicht verstehen warum, aber unser Vater klärte uns auf: "Die sind neidisch weil ich einen Porsche fahre"... das war zumindest seine Sicht der Dinge...

Damals durfte man sein Auto noch Zuhause waschen… so richtig, mit Shampoo und Schwamm. Wenn wir Jungs brav waren, durften wir das übernehmen… d.h. mein Bruder der 1 ½ Jahre ältere durfte es – ich "durfte" für genügend frisches Wasser sorgen. Ab und an übergab mir mein Bruder aber auch mal den Schwamm, wenn unser Vater mal nicht hinsah. Dieses Gefühl über die kraftvollen Rundungen des Wagens zu gleiten, das Geräusch des Wassers das leise vom Lack abperlend auf den Boden plätscherte und die wärmende Sonne, in deren Licht der Wagen in immer wieder neuem Glanz erstrahlte, werde ich nie vergessen. Es muss so 1975 gewesen sein, als mein Bruder und ich einem Packt schlossen – Wir würde nie… wirklich niemals ein anders Auto fahren als einen Porsche!

Kurz darauf ließen sich unsere Eltern scheiden.
Vorbei war es mit dem Porsche fahren… für eine sehr, sehr lange Zeit... doch der Traum blieb und unser Packt stand.

Uns standen viele schwere Jahre bevor. Meine Mutter arbeitete Tag und Nacht um uns Jungs durch zu bringen und dennoch war es oftmals kaum genug zum überleben. Die Träume hatten sich verlagert. Einmal im Jahr zu McDonalds gehen zu können und essen so viel mal wollte, eine Dauerkarte fürs Freibad, oder ein kleiner Radiorekorder zum Musik hören, drängten den Porsche-Traum in den Hintergrund. Doch die Leidenschaft blieb. Wenn wir es uns leisten konnten, kauften wir uns Autozeitschriften in denen Ein Porsche-Bericht war. Wir sammelten alles nur erdenklich und vor allem mein Bruder wusste alles über jedes Modell, bis hin zu Farben und Sonderausstattungen.

Die Jahre vergingen und als wir unser eigenes Geld verdienten, wurden sie auch etwas erträglicher. Dennoch war mit 18 nicht im Traum an einen Porsche zu denken… nicht einmal an den Führerschein. Die Freunde bekamen nach und nach ihre ersten eigenen Autos …wir fuhren Bus & Bahn. Aber es machte uns nichts aus, denn mit einem Opel Commodore, Audi 50, oder VW Golf konnten wir sowieso nichts anfangen. Es ging uns nicht darum mobil zu sein, irgendwie kam man auch so hin wo man wollte, oder bei den Freunden… und nicht zuletzt den Mädchen… Eindruck zu schinden… bestimmt hätten auch wir uns irgendwie ein Auto leisten können… aber wir wollten nicht. Wir wollten nicht, wie unsere Freunde, jeden Pfennig ins eigene Auto stecken, nur um von A nach B zu kommen. Wenn schon Auto – dann Porsche!

Doch dieser Traum war unerreichbar.

Als ich im Alter von 22 Jahren meine jetzige Frau kennen lernte, begann sich das Blatt jedoch zu wenden. Sie motivierte mich wieder zur Schule zu gehen und mein Abitur nach zu holen um anschließend zu studieren. Noch während meines Studiums zum Grafik Designer begann ich als Freelancer für verschiedene Werbeagenturen zu arbeiten. Erstmals stand ich vor dem Problem nicht schnell genug von einem Ort zum anderen gelangen zu können, was in diesem Job dringend notwendig war. Was ich schon längst abgehakt hatte, nämlich den Führerschein zu machen, war plötzlich unabdingbar geworden. Mit 28 Jahren war es dann so weit – ich hatte die "Pappe"! Doch das war natürlich erst die halbe Miete… Ein Fahrzeug musste her.

Niemals hatte ich den Traum vom Porsche aufgegeben, doch immer noch war dieser unerreichbar. Also was sollte es werden?... ein VW?... ein Opel… oder irgendetwas anderes?... Ich entschied mich für ein Motorrad! Genauer gesagt für zwei Motorräder – eines für den Sommer und eines für den Winter. Die Freunde und Bekannten hatten es längst aufgegeben mich bekehren zu wollen, natürlich wussten auch sie von dem Packt zwischen meinem Bruder und mir: "wenn du nicht vernünftig werden willst, dann musst du dir eben den A**** abfrieren…"… und das tat ich auch!!!

Weitere zwei Jahre später, ich hatte mich inzwischen Selbständig gemacht, fuhr ich auf meinem Heimweg von einem Kunden an einem Autohändler vorbei… und da stand er!... sofort unterbrach ich meine Fahrt, stellte mein Motorrad ab und ging auf ihn zu… er war rot… hatte einen Heckspoiler… und er lächelte mich freudig an! Es war als würde er zu mir sprechen: "Hallo, hier bin ich… dein Traum aus Kindertagen... erinnerst du dich noch?..." Und ob ich mich erinnerte!
Das Motorradfahren war mir inzwischen so in Fleisch und Blut übergegangen, so dass ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht hatte, ob es vielleicht schon so weit sein könnte... ob ich mir vielleicht schon einen Porsche leisten konnte – ich konnte es!
Der Cousin meiner Frau machte die Probefahrt. Er arbeitete bei Porsche und verfügte darum über die notwendige Erfahrung. Außerdem war es so lange her, dass ich in meinem Fahrschulauto gesessen hatte, dass ich mir nicht wirklich zutraute gleich einen Porsche fahren zu können. Zuhause diskutierte ich mit meiner Frau die Situation und gemeinsam beschlossen wir ES zu tun! Leider war es schon spät am Abend als wir diesen Entschluss fällten, so dass ich den Händler nicht mehr erreichen konnte. Ich musste mich also bis zum nächsten Morgen gedulden… beinahe unnötig zu erwähnen das ich in dieser Nacht kein Auge zubekommen habe! Mir gingen tausend Gedanke durch den Kopf... was, wenn mir jemand zuvor kommen würde?... wenn ich den Wagen nicht beherrschen könnte?... wenn, wenn, wenn…
Endlich war es dann Morgen und ich rief beim Händler an! Ich erinnere mich nicht mehr an das Gespräch, aber noch sehr gut an den Moment als ich wieder aufgelegt hatte. Ich stand in meinem Büro am Fenster, sah nach draußen und ja... ich schäme mich nicht es zuzugeben… es liefen mir die einen oder andere Träne übers Gesicht. Ich hatte es geschafft!!!

Der Wagen stand noch nicht in meiner Garage… ich war noch nicht mit ihm gefahren... und dennoch war ich so glücklich wie nie zuvor in meinem Leben!... irgendetwas sagte mir, dass ich endlich angekommen war.

Der Wagen war viel mehr für mich als "nur" ein Porsche, er war ein Zeichen, ein Symbol... jedoch nicht für meinen Status oder meine Eitelkeit, sondern für mein Leben. Er stand für die Erfüllung und Verarbeitung der Vergangenheit, die Bestätigung der Gegenwart und die Freude auf die Zukunft. Es ist ein Auto... nur ein Auto… und doch so viel mehr... Obwohl es selbstverständlich wichtigeres im Leben gibt, wird mich ein Porsche... MEIN Porsche immer daran erinnern, dass ich alles schaffen kann, was ich mir erträumt habe.

Inzwischen sind noch ein paar hinzugekommen. Andere wurden verkauft und ersetzt, aber Freude und Leidenschaft, an und für diese Wagen, sie sind ungebrochen! Kein Parken, ohne nicht noch mindestens einmal zurück zu sehen, ein paar Schritte entfernt, egal wie eilig ich es habe. Keine Fahrt ohne das Bewusstsein in WAS ich da unterwegs bin. Keine Wäsche ohne die gleiche kindliche Freude beim "streicheln" der kraftvollen Rundungen...

Übrigens... einen Wagen habe ich an meinen Bruder verkauft. Der hatte sich inzwischen auch Selbständig gemacht und arbeitet nun fleißig an seinem Führerschein... er wird im September 36 Jahre alt...
__________________
...it's a kind of magic
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  #15  
Alt 27.03.2004, 20:34
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Schwatten911 Schwatten911 ist offline
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@Magic

sehr schön.

Du bist wohl nicht nur ein Grafic-Designer sondern kannst auch gut schreiben!

Gruß
Andy
__________________
Gruss
Andreas

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