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  #1  
Alt 30.01.2019, 16:23
cobaltblau02 cobaltblau02 ist offline
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cobaltblau02 befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Porsche Auslieferinformation

Anekdote:
Im Vorgriff auf unsere Karosserierestauration hatte ich vorab in einem Autolackfachhandel den Porsche-Farbton 624 (anthrazitmetallic) als konventioneller Basislack mischen lassen.
Eine Mischprobe an einer verborgenen Karosseriestelle mit der Ursprungslackierung ergab, dass der von dem Lackfachmann gemischte Lack zu 100 %-Prozent mit dem ursprünglichen Farbton 624 übereinstimmt.

Überrascht war ich dann, als die Porsche AG in ihren Werksauslieferinformationen mir entgegen ihrem eigenem Originallackschild eingestanzte Lacknummer 624 eine Daimler-Benz Lacknummer (DB 172) in einem Mercedes-Anthrazitfarbton nannte.

Dieser Mercedes-Lack ist auch nicht identisch (andere Rezeptur) mit dem Porsche-Lack.

Meine darauffolgende Intervention konnten sie letztendlich nicht klären und blieben bei ihrer Mercedes-Lacknummer.
Welcher Wahrheitsgehalt haben dann die – nach meiner Meinung überteuerten - Werksauslieferungsinformationen?
Wenigstens die Motor - und Getriebenummern stimmen überein.
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Lack 624 9 3.JPG (71,9 KB, 32x aufgerufen)
Dateityp: jpg Porsche AG Auszug.JPG (65,2 KB, 45x aufgerufen)
Dateityp: jpg 911 GA Bühne.JPG (98,6 KB, 45x aufgerufen)
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Bruno

Porsche 911 S 2.7 Targa von 75
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Geändert von cobaltblau02 (30.01.2019 um 21:07 Uhr).
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  #2  
Alt 08.02.2019, 11:36
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AndrewCologne AndrewCologne ist offline
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AndrewCologne befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Wenn es kalt ist und es sich draussen gesalzen hat, gehts an die Innereien.

Der Motor ölte etwas an den Unterkanten der Nockenwellengehäuse. Die Enden der Ölrücklaufrohre waren definitiv undicht, die Rohre kann man mit Daumen und kleinem Finger drehen. Evtl. gibt es auch Ölverlust zwischen Köpfen und Nockenwellengehäuse, mal sehen. Nach Abbau der NW-Gehäuse. um später die Rücklaufrohre zu montieren, werden auch direkt die Köpfe, sprich Ventilschäfte und alles Andere geprüft. Zudem scheint der Simmering am Motor undicht zu sein, da es zwischen Motor und Getriebe etwas ölte.
Der Motor wurde vor Erwerb des Wagens in den USA laut Verkäufer "mal gemacht", und hier wollen wir prüfen inwieweit da was gemacht wurde.
Neue Stehbolzen hatte er definitiv bekommen.

Den Motorrumpf selber lassen wir zusammen, ebenso Kolben und Zylinder, falls uns nichts anderes erwartet, da der Rumpf nicht ölt, ein idealer Ölverbrauch anliegt, der Öldruck voll nach Vorgabe existiert und eine Druckverlustprüfung an allen Zylindern jeweils ca. 5-6% Verlust ergeben hat.


Motorausbau samt Getriebe.




Ran an den Ständer




Abbau der K-Jet




Von unten wurden sodann die Krümmer (911S 1975) abmontiert. Kein Bolzen abgerissen, diese wurden aber alle entfernt und werden durch neue ersetzt.




Beginn der Demontage. Wir haben zudem vorab mit Messuhr die Steuerzeiten interessehalber gemessen, diesen lagen im Bereich der Werksvorgabe.






Die Kipphebelschäfte waren dicht, aber zwei von ihnen auf Auslassseite sind aus der vorgegebenen Position gewandert




Kette und Kettenführungen sind im guten Zustand.
Es wurden in der Vergangenheit hydraulische Kettenspanner nachgerüstet, diese wurden demontiert und geprüft.




Gute Nacht .... morgen ist ein neuer Tag!

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Geändert von AndrewCologne (08.02.2019 um 11:48 Uhr).
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  #3  
Alt 13.02.2019, 22:29
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Helleger Helleger ist offline
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Zitat:
Zitat von cobaltblau02 Beitrag anzeigen
Anekdote:
Im Vorgriff auf unsere Karosserierestauration hatte ich vorab in einem Autolackfachhandel den Porsche-Farbton 624 (anthrazitmetallic) als konventioneller Basislack mischen lassen.
Eine Mischprobe an einer verborgenen Karosseriestelle mit der Ursprungslackierung ergab, dass der von dem Lackfachmann gemischte Lack zu 100 %-Prozent mit dem ursprünglichen Farbton 624 übereinstimmt.

Überrascht war ich dann, als die Porsche AG in ihren Werksauslieferinformationen mir entgegen ihrem eigenem Originallackschild eingestanzte Lacknummer 624 eine Daimler-Benz Lacknummer (DB 172) in einem Mercedes-Anthrazitfarbton nannte.

Dieser Mercedes-Lack ist auch nicht identisch (andere Rezeptur) mit dem Porsche-Lack.

Meine darauffolgende Intervention konnten sie letztendlich nicht klären und blieben bei ihrer Mercedes-Lacknummer.
Welcher Wahrheitsgehalt haben dann die – nach meiner Meinung überteuerten - Werksauslieferungsinformationen?
Wenigstens die Motor - und Getriebenummern stimmen überein.
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  #4  
Alt 13.02.2019, 22:39
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Helleger Helleger ist offline
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Helleger befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Farbcode 624

Hallo...bin ein Leidensgenosse mit einem 78-er 911 SC Targa und der gleichen Farbe Farbnummer. Leider ist aufgrund der heutigen wasserlöslichen Lacke der Ton einfach nicht herzustellen. Bleibt wohl nur die Komplettlackierung. Habe den Spoiler hinten durch normalen Deckel seinerzeit ersetzt. Zu Deinem: Einfach nur erste Sahne... Gruß aus Hannover...
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  #5  
Alt 14.02.2019, 08:42
cobaltblau02 cobaltblau02 ist offline
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cobaltblau02 befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Hallo Flojo,

Danke für den TIP. Backofenreiniger werden wir auch noch probieren.
.
Was auch noch -neben den bekannt gängigen Mittelchen - gut zum Reinigen geht ist Kältespray, z. B. von Liqui Moly.
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Bruno

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Geändert von cobaltblau02 (17.02.2019 um 10:52 Uhr).
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  #6  
Alt 14.02.2019, 14:44
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AndrewCologne AndrewCologne ist offline
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Zitat:
Zitat von Helleger Beitrag anzeigen
Hallo...bin ein Leidensgenosse mit einem 78-er 911 SC Targa und der gleichen Farbe Farbnummer. Leider ist aufgrund der heutigen wasserlöslichen Lacke der Ton einfach nicht herzustellen. Bleibt wohl nur die Komplettlackierung. Habe den Spoiler hinten durch normalen Deckel seinerzeit ersetzt. Zu Deinem: Einfach nur erste Sahne... Gruß aus Hannover...
Aufgrund des anderen Lösungsmittels ist auch die Mischformel bei WBC (Wasserbasis) sodann anders als bei konventionellem Basislack.
Du kannst jeden Ton treffen, der einmal lackiert wurde. Du musst nur einen Lackierer finden, der die Anpassung der Farbmischung wirklich beherrscht. Wenn er sodann auch noch perfekt spottet bzw. die Fläche ein-blenden kann, sieht man nachher nix mehr.

Diese Anpassung geschieht mit einem speziellen Spektrometer, sodann wird mit der "errechneten" Formel der resultierte Lackton auf einen Probestreifen gespritzt zzgl. Klarlack. Nach Trocknung wird dieser Probestreifen an die Lackfläche des Autos gehalten und verglichen.
Ein wirklich guter Lackierer (sprich, nicht nur Pistolen-Schwinger) sieht dann nach Gefühl was noch an Abtönung fehlt, bzw. was noch dazugemischt werden muss, um den gewünschten Ton bestmöglich zu treffen.

Heute aber wird aufgrund der Kosten und Zeit meist die fertige Mischung vom Hersteller gespritzt, bzw. die fertige Formel aus der Mischbank im Betrieb, ohne weitere Anpassungen.

Wenn Du also einen Lackierer hast, der den Ton pauschal gesagt nicht "herstellen" kann, dann ... bloß weg da und jemand anderen suchen, dies lässt auf nichts Gutes schließen.
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  #7  
Alt 19.02.2019, 22:29
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AndrewCologne AndrewCologne ist offline
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Demontage von Kipphebeln, Nockenwellen ... usw.







Demontage der Nockenwellengehäuse







Hier haben wir final nochmal die Druckverlustmessung vorgenommen. Dabei ist aufgefallen, dass das Anschlusstück der Messarmatur am Kerzengewinde nicht richtig abgedichtet hatte. Jetzt nach Behebung konnte man bei 7 Bar leicht hören, das lediglich minimal unvermeidlich an den Kolbenringen etwas vorbeizischte.
Die Werte waren mit rundherum ca. 2% Verlust so gut, dass wir die Kolben und Zylinder so belassen.







Nach entfernen der Zylinderköpfe konnte man sehen, dass die Stehbolzen erneuert wurden. Wir hatten noch eine Rechnung des Vorbesitzers gefunden, der vor vielen Jahren in den USA neue Kolben und Zylinder verbauen ließ, ... dies hat sich neben der optimalen Druckverlustmessung auch visuell bestätigt, da unter Anderem der Kreuzschliff/die Honung noch sehr gut zu erkennen war.





Nach Entfernen der Ventilfedern bestätigte sich auch hier die Vermutung, dass der Motor nach der damaligen Revision in den USA nur wenig lief. Unter Anderem waren z.B. die Ventilschäfte bei E. und A. noch sehr gut, ohne fühlbares Spiel.


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Geändert von AndrewCologne (20.02.2019 um 07:44 Uhr).
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  #8  
Alt 01.04.2019, 09:13
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AndrewCologne AndrewCologne ist offline
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"Kleines" Update ...

Gereinigte Nockenwellengehäuse mit Loctite 574 bestrichen




... und auf die Köpfe aufgesetzt sowie mit vorgegebenen Drehmoment angezogen




Kettenkästen angebaut sowie alle Teile für den Nockenwellenantrieb installiert

Sodann Steuerzeiten gemäß Vorgabe beim 2.7er 911S eingestellt





Zudem anschließend den Kolbenfreigang aller Kolben u. Ventile über die kompletten Steuerzeiten hinweg mit min. 1mm bei Einlass und 1.5 mm bei Auslass geprüft.
Sodann die manuelle Ketten-Vorspannung zur Einstellung der Steuerzeiten entfernt und gegen die final installierten hydraulischen Spanner ersetzt.




Neue Bolzen zur Befestigung der Krümmer/WT



Und nochmal final den kompletten Rumpf gereinigt




Getriebe wurde an undichten Stellen auch nochmal abgedichtet. Dabei ist uns der Pin für den Tachowelle nach innen gerutscht, was eine Demontage des Gehäuseoberteile mit sich zog. Aber egal, wurde in einem Gang direkt mit neu abgedichtet.




Neu lackiertes Gebläserad und -Ring montiert




Alles oben neu verschraubt







Bleche und diverse Teile neu lackiert





... so auch beim Getriebe bzw. der Halterung




Und final Getriebemontage und ... der komplette Einbau









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  #9  
Alt 01.04.2019, 17:49
jensschumi jensschumi ist offline
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Sauber...
Diesen Anblick habe ich damals auch genossen


Jetzt noch die Aufkleber...


Gruß
Jens
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