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  #61  
Alt 12.08.2013, 21:40
Benutzerbild von Zwölfter Mann
Zwölfter Mann Zwölfter Mann ist offline
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Zwölfter Mann befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Hallo B-Man

Du klingst nach jemandem, der schon mal einen Fan mitnehmen würde, wenn er vorher ein, zwei Takte mit ihm gesprochen hat. Dass Du lieber einen persönlichen Kontakt vorher haben möchtest, kann ich auch beim Porsche verstehen. Wobei ich auch schon so in meinem Normalo-Miniwagen Anhalter mitgenommen habe.

Aber vor allem kann ich Deine Wahrnehmung, dass sich die Welt ändert, wenn man einen Porsche fährt, gut verstehen. Das war auch immer meine persönliche Vorstellung, bzw. ist sie irgendwie trotz allem auch jetzt noch.

Allerdings habe ich eine gegenteilige Erfahrung gemacht. Ich habe mir den Elfer ja zugelegt, weil ich ihn schlicht schön fand (ja, frau macht das sogar, ohne auf Fahrleistungen zu achten ), OBWOHL ich ihn ursprünglich für einen Roman genau aus dem Neid-Grund, dass er ein Angeber-Auto sei, ausgewählt hatte. Wie auch immer, ich erwische mich oft dabei zu denken, dass Leute mein Auto angeberisch finden oder Neid drauf empfinden. Kommt bestimmt auch viel vor. Aber in meinem Stadtviertel, das übrigens ein eingefleischtes SPD-Stadtviertel ist mit vielen älteren, eben Hardcore-SPD-Wählern, parkt ja nun auch mein Elfer, wenn auch in einer Garage in unserem Hinterhof. Die Nachbarn in unserem Haus haben alle unerwarteterweise superpositiv auf mein neues Auto reagiert ("so ein schöner Wagen"). Und der Porsche ist regelmäßig Gesprächsthema der freundlichen Art. Vor unserem Haus ist ein Bäcker, der einige Tische draußen stehen hat, an denen ich immer vorbeifahre, wenn ich die 20 Meter zur Straße zurücklege. Ich muss sagen, dass die Toleranz in diesem Viertel für mein Auto extrem hoch ist. Viele Leute scheinen inzwischen "ihren" Elfer anzugrinsen. Viele Leute, die regelmäßig beim Bäcker vor unserem Haus sitzen und Kaffee trinken, grüßen mich seither. Das finde ich total entspannt, aber vor allem absolut mega-überraschend.

Da denke ich oftmals, dass man als Elferfahrer vielleicht selbst vor dem eigenen Besitz dieses Wagens mehr Vorurteile und Neidgefühle hatte, als der normale Durchschnittsmensch, der "unser" Auto ansieht. Und da trifft mich Invisible911 mit seiner Aussage schon: "Ich glaube es gibt nicht nur die Veränderung von Seiten der Freunde, die sich als neidisch darstelllen, sondern man muss glaube ich auch selber aufpassen, dass man sich ab dem Kauf des Porsches nicht "mitverändert" und den "Status" Porsche ausnutzt."
Denn ich bilde mir zwar nichts Statusmäßiges auf meinen Elfer ein (ich weiß ja, dass auch ein "Normalo" sich sowas leisten kann, wenn er das will und sich das überhaupt mal überlegt), aber ich habe schon oftmals das Vorurteil, dass die Blicke der Leute eher abwertend und kritisch sind - das heißt zwar nicht ausnutzen, aber schon ein entsprechendes Bewusstsein, dass man "mehr ist" oder "mehr hat" als andere. Und man wird in dem Augenblick tatsächlich hochmütig, weil ärgerlich und eingeschnappt, fühlt sich als was Besseres, die anderen halten einen ja für Schickimicki-reich, ist man (vielleicht) nicht, aber man ärgert sich, dass DIE das tun.

Dabei gucke ich selbst ja jeden anderen Elfer zwar kritisch, aber aus ganz anderen Gründen kritisch an - weil ich mich über den Anblick freue und gucke, was für einer das ist. Das machen womöglich viele von denen, denen ich einen abwertenden Blick unterstelle, ebenso.

Und vielleicht zählen ja auch andere Leute Porsches, so wie mein Mann und ich seit zwei Jahren, und freuen sich über die schönen Autos ...

Grüße,
Karen
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Porsche - Freiheit ganz ohne Gleichheit und Brüderlichkeit
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  #62  
Alt 13.08.2013, 16:17
Benutzerbild von B-Man
B-Man B-Man ist offline
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B-Man befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Reaktionen der Umwelt

Karen,

auch ich war irgendwann einmal ein frischgebackener Porsche-Besitzer. Gestört haben mich Anfeindungen völlig Fremder weniger, sondern Reaktionen mir bis dato Bekannter, wenn ich deren Begehrlichkeiten mit dem Argument zurückgewiesen habe, dass nur weil ich nun Porsche fahre, nicht reich bin. Man wendet sich von solchen Leuten ab und anderen zu.

Auch begegnen einem neue "Freunde", die hinter dem Rücken intrigieren oder gar ihre Wut am Auto auslassen, wenn man es wohlweislich unbeobachtet geparkt hat.

Auch würde ich es mir zweimal überlegen, ob ich mit dem Porsche zur Firma fahre. Bei Vielen kommt so etwas nicht gut an. Es werden falsche Schlussfolgerungen gezogen. Die meisten berücksichtigen einfach nicht, dass man sich einen gebrauchten Porsche bereits für das gleiche Geld kaufen kann, wie z. B. einen neuen Passat Kombi.

Das trifft aber nicht nur auf Porsche zu. Ich denke mal. Jeder, der einen Oberklasse-Wagen à la Audi oder Mercedes fährt, hat ähnliche Erfahrungen gemacht, wenn er vorher einen VW Polo fuhr.

Man verändert sich selbst nur dahingehend, indem man misstrauischer gegenüber Menschen wird, die einem "aus heiterem Himmel" auf einmal vermeintlich wohgesinnt daherkommen.

Es gab Zeiten, da bin ich, z. B. zum Ehemaligen Abitreffen oder zu festlichen Empfängen gern und stolz mit einem 11er vorgefahren. Das mache ich jetzt nicht mehr.

Mittlerweile offenbare ich anderen Menschen meine Sammelleidenschaft nicht mehr so schnell wie früher, sondern halte die Wagen unter Verschluss und fahre dort, wo ich neu bin, mit meiner Alltagsgurke vor. Nur enge Freunde und im Club kennt man meine Autos.

Man verändert sich durch die Erfahrungen, die man macht, nicht durch den Besitz des Autos.

Gruß
__________________
Wenn ich will, dann kann ich meinen Porsche auch mit unter 9 l/100km fahren. Aber das ist doch Benzinverschwendung.
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  #63  
Alt 30.08.2013, 13:51
Benutzerbild von Käptn Haddock
Käptn Haddock Käptn Haddock ist offline
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