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  #1  
Alt 18.04.2003, 13:48
Gueni
 
Beiträge: n/a
Beitrag Stehbolzen 2.7er-Motor

Hi,

beim zusammenbauen eines 2.7er Motors sind 2 Stehbolzen ausgerissen (ausm Gehäuse);
- schon auf einer Seite!!!

Die Frage dazu:
lohnt es, die Bolzen wieder einzusetzen ?
wenn ja, mit welchen Hilfsmitteln ?
gibt es Erfahrungen ueber die Haltbarkeit ?

Aergerlich waer es natuerlich, wenn nach dem Zusammenbau nach 2 Wochen die Bolzen wieder ausreissen.

Gruss:
Guenter aus Nuernberg
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  #2  
Alt 18.04.2003, 15:03
Benutzerbild von Coyote 911
Coyote 911 Coyote 911 ist offline
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Ort: Frechen
Beiträge: 633
Coyote 911
Beitrag

Lieber Günter,

jetzt antwortet Dir einer der Techniklaien, der aber bei seinem 3 SC-Motor
im Frühjahr einen gerissenen Stehbolzen hatte.

Soviel ich weiß ist schon ein gerissener Stehbolzen nicht gut für den Motor
und sollte sofort ausgetauscht werden. Bei den alten Motoren (SC und älter)
soll das Material der Bolzen nicht so haltbar sein (SC Kinderkrankheit).
Mittlerweile gibt es Ersatzbolzen aus einem nahezu unkaputtbaren Material,
so daß ich, da der Motor eh zerlegt war, gleich alle 24 habe austauschen
lassen. Der Stückpreis lag in meiner Werkstatt knapp unter 20 Mark.

Also ich denke, wenn Du alle tauscht, dann müßtest Du einige Jahrzehnte Ruhe
haben. Es wäre ärgerlich, wenn Du jetzt zwei tauschst und kommenden Herbst
reissen zwei andere, so daß Du wieder den Motor zerlegen darfst.

Hoffe mein Laienkommentar ist Dir eine Hilfe.

Liebe Grüße

Peter
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  #3  
Alt 19.04.2003, 00:31
Gueni
 
Beiträge: n/a
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Hi Markus,

wie sind denn die HALTBARKEITSERFAHRUNGEN ?

wieviel km hat ein 2.7er mit 210 PS (oder mehr) schon mit Gewindeeinsaetzen abgerissen ... aehem ... gelaufen ?

Gruss: Guenter
@Peter: danke fuer deine Bemuehungen

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  #4  
Alt 20.04.2003, 00:40
Gueni
 
Beiträge: n/a
Beitrag

danke Markus,

die Ziehkraefte sind halt bei einem leistungsgesteigerten Motor (schaetz ihn mal auf ca. 230 PS) noch etwas hoeher; aber ansonsten ist der Motor gut; nur Kolbenringe waren noetig.

Wir werdens probieren mit den Einsaetzen.

schoene Feiertage:
Guenter
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  #5  
Alt 20.04.2003, 07:26
Eberhard Klix Eberhard Klix ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.2001
Ort: Deutschland 12205 Berlin
Beiträge: 143
Eberhard Klix
Beitrag

Hallo,

das leidige Thema der Zylinderkopfbolzen im 911-Motor teilt sich in zwei Probleme, die letzlich dann doch u.U. gemeinsam wirksam sind:
1. ein Korrosionsproblem,
2. ein Temperaturproblem.

zu 1.:
Bei stark vorgespannten Teilen wie bei Dehnschrauben ist die Oberflächengüte im Dehnbereich von erheblicher Wichtigkeit. Die Verletzung der polierten Oberfläche am Bolzenschaft durch Kerben oder Korrosion hat eine erhöte Kerbwirkung an diesen Stellen zur Folge (Oberflächenrißkorrosion). Dies kann an den hoch vorgespannten Bolzen zum Bruch führen. Gegen Korrosion hat man bei Porsche eine Menge gemacht. Es gab sogar eine "vergoldete" Ausführung oder Ausführungen mit diversen Beschichtungen wie z.B.mit Epoxy und anderen Mitteln, um Korrosion zu vermeiden und das thermische Verhalten zu verbessern.
zu 2.:
Stahl hat einen geringeren Ausdehnungskoeffizient als Aluminium. Die mit den Bolzen verspannten Aluteile wie Zylinder und Zylinderkopf werden wesentlich früher warm, wie die die z.T. im Kühlluftstrom liegenden Zylinderkopfbolzen mit geringerer Ausdehnung. Zu der im Normalbetrieb erforderlichen Spannkaft der Bolzen (infolge Zünddruck usw.) kommen also vorübergehende oder dauernde thermische Zusatzkäfte hinzu. Das führte u.U. zum Ausreißen der Bolzen, besonders aus den sowiso nicht so festen Magnesiumgehäusen der 2,4 und 2,7 Liter-Motoren, aber auch aus ihren Nachfolgern aus Aluminium !!!. Repariert wird dies mit Helicoil - Gewindeeinsätzen oder mit selbst schneidenden Insert-Buchsen (besser wenn genug Materialdicke vorhanden ist). Diese Reparatur ist absolut legal und wenn fachmännisch gemacht auch o.k.
Heute verwendet Porsche Divilar-Bolzen die etwa den gleichen Ausdehnungskoeffizient haben wie Aluminium, sodaß die Beanspruchung der Bolzen und der Gewinde im Kurbelgehäuse durch zusätzliche thermische Einflüsse aus o.g. Gründen wesentlich geringer ist. Ratsam ist natürlich in solchen Fällen alle 24 Bolzen auszuwechseln.

Gruß Eberhard
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  #6  
Alt 25.04.2003, 18:10
Rolo Rolo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.2001
Ort: PGS ( Porsche Home Town )
Beiträge: 851
Rolo
Beitrag

Hallo

Nun ja B.Anderson steht auf die Timeserts aber die sind eigentlich der letzte Notanker. Sprich für den Fall wenn die Reperatur mit den Helicoils schon fehlgeschlagen ist.

Reperatur mit langen Helicoils und diversen Tricks mit kompleter Nachbearbeitung des Gehäuses hält sehr lange, wesentlich höhere Standzeiten als ein neuer Motorblock ( Sofern man hat ). Aber sobald man auf 2,8 RSR umsteigt oder mehr Leistung als die ausgereizten 2,7 Sportkolben einwirken lässt geht die Gehäusestandzeit rapide abwärts. Insbesondere bei Kurzstereckenfahrern.

Es wird zwar immer gerne erzählt das Porsche bei den Rennmotoren auf 2,8 und 3,0 Hubraum ging aber das waren Rennmotore mit "Wegwerfgehäusen" und ab 3,0 gabs eigene Gehäuse. ( Eher um dem Kurbelwellenbrüchen entgegenzuwirken )

Im allgemeinen sind die Standzeiten der 7R Gehäuse abhängig vom Fahrstil. Bei den 2,7 Carrera ging man so von 80-100 000 km aus wobei sehr viele Motore noch immer problemlos mit der doppelten Laufleistung arbeiten. Denoch sobald der Motor überholt wird riskiert man nur ungerne die "Zeitbombe"
Bei einem frisch überholten Motor lässt sich schwer voraussagen wie lange die "alten" halten. Bei meinem Bruder waren es keine 10 000 km mit dem 150 PS Bauernmotor.
Bei einer 7R Gehäuseüberholung muss man eigentlich immer in die "vollen" gehen weil sich das Gehäuse "gesetzt" hat und undimensional wird.

Die Dilavar/ Stahlzugankergeschichte ist wiederum ein komplexes Thema für sich.
Porsche verkauft eh nur noch die 993 version erkennbar an dem komplett durchgehenden Gewinde.

Grüsse
__________________
Rolo ist meine liebste Rolle ( steeger )
Roll over Beethoven ( berry )
Roll nicht über die Rolex ( mantafahrer unter Strassenwalze )
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